8. Spieltag

Landesklasse: FTV 1860 II - Matt im Park I 2,5:5,5

Bezirksoberliga: FTV 1860 III - Fechenheim I 5:3

Bezirksliga: FTV 1860 IV - Matt im Park II 3:5

Landesklasse

FTV 1860 II - Matt im Park I 2,5:5,5

von Max Schmidt

Am vorletzten Spieltag empfingen wir zuhause die erste Mannschaft von Matt im Park. Sie waren nominell vor der Saison der DWZ-Favorit, traten aber öfters ersatzgeschwächt oder gar unvollständig an. Gegen uns kamen sie jedoch vollzählig und haben verdient gewonnen, wobei das Ergebnis definitiv zu hoch ausfiel.

Als erster lieferte Leo an Brett zwei den Punkt an den Gegner ab. Aus der Eröffnung kam er mit Nachteil heraus, übergab die Initiative und bald eine Figur. Der Rest war uninteressant. 0:1

Grover konnte relativ schnell den Ausgleich besorgen. Mit Schwarz behielt er beim Schlagabtausch die Oberhand und der Gegner gab auf. 1:1.

Peter stand sehr souverän im Mittelspiel mit offenem Zentrum und lebhaften Figurenspiel. Aber die Vernachlässigung der Grundreihe wurde ihm zum Verhängnis. Materialabgabe samt hoffnungslosen Endspiel war die Konsequenz. Eine extrem bittere und unnötige Niederlage.1:2.

Peer und sein Gegner verstanden alle 16 Bauern auf dem Brett zu behalten. Das Lavieren im Hintergrund führte dazu, dass jeder im Zentrum einen Springer einmauern konnte. Da es kein Durchkommen auf beiden Seiten gab, war das Remis letztendlich ein gerechtes Ergebnis. 1,5:2,5.

Ich hatte an vier mit Weiß ziemlich lange ein Opfer berechnet, welches unterm Strich ein Turm und zwei Bauern gegen zwei Springer bekommt. Da jedoch die gegnerischen Leichtfiguren wesentlich stärker nach der Kombination postiert wären, war mit die Sache zu riskant. Ich wickelte in eine ruhigere Variante ab und ließe sogar Schwarz etwas mehr Spiel zu. Aber das Endspiel war glatt symmetrisch und wir einigten uns auf das Unentschieden. 2:3.

Am siebten Brett kam Uli mit Schwarz gehörig unter Druck. Sein Opponent richtete eine Bauernlawine, unterstützt von Schwerfiguren, auf die Rochadestellung. Uli konnte den Angriff abfedern aber im Endspiel fand er sich erst mit einem, dann mit zwei Minusbauern wieder. Klare Sache: 2:4.

Extrem spannendes Spiel lieferte Michael am ersten Brett. Erst stand er auf Gewinn, dann ließ er dem Gegner Gegenchancen zu. Michaels König wurde komplett entblößt, aber unser Spitzenbrett verteidigte sich sehr umsichtig und hatte zumindest Dauerschach gehabt. Beide wollten nicht länger diese nervenberaubende Partie bis zum Schluss ausdiskutieren, da das Gesamtergebnis nicht mehr zu beeinflussen war. 2,5:4,5.

Gernot am 8 Brett war 200 DWZ-Punkte stärker als der Spieler von Matt im Park. Mit großem Zeitverbrauch in der Eröffnung landete er im leicht vorteilhaften Endspiel – Läuferpaar gegen Springer und Läufer. Aus dem leichten Vorteil wurde später gar kein Vorteil und im Endspurt erwischte Gernot die Schachblindheit. Genauso wie bei Peter – eine unglückliche Niederlage. 2,5:5,5.

Somit verabschiedeten wir uns von unserem möglichen Durchmarsch in die Verbandsliga. Wie schon vor zwei Jahren in der Bezirksoberliga wurden wir von Oberursel II zum Schluss überholt. Nichtsdestotrotz muss ich ein Kompliment an die gesamte Mannschaft ausrichten, die als Liganeuling bis zum vorletzten Spiel um die Meisterschaft gekämpft hat und viele schöne Partien zeigte.

Bezirksoberliga

FTV 1860 III - Fechenheim I 5:3

von Robert Fedler

Für die III. sollte es gegen Fechenheim I gehen. Das war für mich, der ich in deren Vereinsmeisterschaft mitspiele, quasi ein Heimspiel.

Die erste Überraschung gab es an Brett eins. Hier saß Jan, der, was für ihn ungewöhnlich ist, sehr früh ein Remis durch Zugwiederholung erreichte, wobei der Gegner nominell stärker war und das somit absolut in Ordnung geht.

An Brett zwei saß bei uns erst einmal niemand, denn das war Baos Brett. Dieser kam in gewohnter Manier solide zu spät, stellte dann aber etwas weniger solide leichtfertig eine Leichtfigur ein und konnte das in den Brunnen gefallene Kind auch nicht mehr retten. Das wurde durch seinen Nachbarn wieder ausgeglichen.

Joshua brachte sich nämlich im Mittelspiel in eine bessere Stellung, die er auch ummünzen konnte.

Mario befand sich ständig im Gleichgewicht und einigte sich am Ende auf ein Remis, bei dem er vielleicht minimal besser stand, aber das von außen zu beurteilen ist ja immer so eine Sache. Außerdem lagen wir zu dem Zeitpunkt vorne und somit diente der halbe Punkt der Mannschaft.

Holger gönnte sich ein ordentliches Eröffnungschaos und konnte durch einen taktischen Schlag einen Bauern einheimsen. Diesen Vorteil opferte er gerne, indem er ein Remis im Geiste der Mannschaft vereinbarte.

Josip an Brett sechs spielte in einer durch verschachtelte Bauern geprägte Partie nach dem Damentausch remis. Seinem Gegner verdanke ich übrigens das uninspirierteste Unentschieden meiner gesamten Schachkarriere, er scheint sich da auszukennen. Nun kommen wir zum vorletzten Brett.

Hier stand Leon lange Zeit bedenklich gegen Matthias, bis dieser etwas einstellte und dann von Leon auch zur Strecke gebracht werden konnte.

Am letzten Brett saß ich. Mein Schach ist ja bekannt für seine Brillianz zu schnell ausgeführten Züge. Um das etwas zu kaschieren, setzte ich mich nach meinem Zug immer mal wieder zu Hendrik in die Sonne, der einen kamfplosen Sieg hatte in der Vierten. So begab es sich, dass ich am Ende in der Tat eine Stunde verbrauchte, gefühlter Saisonrekord. Mein Gegner musste sich bei gleichen Farben schon bei deren VM geschlagen geben trotz DWZ-Vorteil und stellte deswegen die Eröffnung um. Das half mir zwar nicht, ihm wohl aber auch nicht und so konnte ich mit Schwung aus der Eröffnung zum schlechten Mittelspiel und am Ende zum Sieg eilen.

Bezirksliga

FTV 1860 IV - Matt im Park II 3:5

von Hendrik Raab

Nicht leicht fällt es nach einem solchen Spiel einen Bericht zu verfassen. Wenn man durch drei freigelassene Bretter mit 3:0 in Führung geht, anschließend jedes einzelne Spiel am Brett verliert, liegt der Schluss nahe, dass die Spielklasse vielleicht doch einfach zu stark für unser Team ist. Noch ist es der vorletzte Platz den wir zieren, doch nach den erbrachten Leistungen erscheint unser Schicksal bezüglich der nächstjährigen Klassenzugehörigkeit alleine in den Händen des Tabellenletzten zu liegen. Ob wir noch etwas aus eigener Kraft zusteuern können erscheint zweifelhaft, zumal es am letzen Spieltag gegen den Tabellenführer geht.

Will man es etwas positiver beschreiben, so sieht man vielleicht die zwischenzeitliche Mehrfigur von Max Walk an Brett 7. Oder die Partie von Dirk Bender an Brett 4, die sich im Abtausch-Franzosen lange im Gleichgewicht befand. Dominik Storch am Spitzenbrett war in neu gewählter Eröffnung chancenlos. Klaus Albrecht an Brett 8 hatte für den Minusbauer zumindest zeitweise etwas Initiative. Und in Ollie Bachs Partie an Brett 5 erschien zwischenzeitlich auch ein Remis nicht in unmöglicher Ferne. Dies war aber auch alles. Über die Saison gesehen waren viele Mannschaftskämpfe eng, gingen 4:4 aus, oder wurden knapp verloren, öfters mit 3,5:4,5.

Und doch, so schließe ich diesen traurigen Bericht mit einer Spende fürs Phrasenschwein: Die Tabelle lügt nicht...

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