Oberliga

FTV 1860 I - SK Gernsheim 3,5:4,5

von Peter Ortinau

Eine besonders bittere Niederlage setzte es gegen Gernsheim, einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Und dabei hatte es so gut angefangen.

Naja, vielleicht nicht ganz so gut. Michi war kurzfristig ausgefallen, Peter rückte dafür ins Team nach. Doch zu Beginn saßen wir nur zu Siebt da. Jerome hatte sich im Spiellokal vertan und war erst einmal nach Nied gefahren und musste schnell noch nach Dornbusch. Mit rund 30 Minuten Verspätung gelang das auch. Gut, dass die Runde nicht in Erfurt stattfinden sollte...

Den ersten halben Punkt steuerte David in einer unauffälligen Partie bei. Nahezu zeitgleich gewann Ralph seine Partie mit Mehrbauer und deutlich überlegener Stellung - 1,5:0,5.

Ich selbst hatte zwischenzeitlich die deutlich bessere Stellung, übersah jedoch einen Zwischenzug. In der Folge versuchte ich erneut einen Angriff aufzubauen, landete jedoch schließlich in einem ausgeglichenen Endspiel: Remis zum 2:1.

Paul erwischte einen rabenschwarzen Tag. Erst stellte er einen Bauern ein, kurz danach folgte eine Figur. Er spielte noch lange weiter, aber ohne den Gegner in Gefahr bringen zu können: 2:2.

Dch zu Beginn der Zeitnotphase sah es richtig gut aus: Ludger hatte im Endspiel zwar etwas "geknautscht" stehende Figuren, aber einen Mehrbauern (entfernter Freibauer). Auch Sven hatte im Turmendspiel einen Bauern mehr, auch wenn es nach remis roch. Murat hatte ein etwas schlechteres Turmendspiel, dennoch machten wir uns Hoffnung auf ein remis. Und Jerome hatte nicht nur seinen Zeitrückstand aufgeholt, sondern überspielte seinen Gegner auch im Mittelspiel. Nachdem er sich zwei Bauern einverleibt hatte und der gegnerische König als Kaiser ohne Kleider da stand, gab sich der Gegner geschlagen: 3:2.

Zu diesem Zeitpunkt hätte ich nie gedacht, dass wir das noch verlieren könnten. Doch die Zeitnot brach uns das Genick: Zunächst fand Murat mit extrem knapper Zeit (mit dem berühmten "ich lasse meine Hand über dem Bauern kreisen, obwohl ich nur noch 7 Sekunden habe") nicht die besten Züge und verlor gleich mehrere Bauern. Nach dem 40sten Zug zählte er durch - und gab auf: 3:3.

Noch schlimmer lief es für Ludger. Ihm wurde der berühmte 40. Zug zum Verhängnis, in dem er den Läufer einstellte. Dies fiel dem Gegner mit genügend Zeit im 41. natürlich auch auf und in der Folge spielte Ludger auf verlorenem Posten.

Somit musste Sven versuchen, sein Turmendspiel mit Mehrbauer zu gewinnen. Leider konnte er aufgrund des aktiven gegnerischen Turms den eigenen König nicht zur Unterstützung des Bauern heranziehen und musste nach langem Kampf in das Remis einwilligen: 3,5:3,5.

Kurz darauf gab Ludger seine Stellung auf und eine bittere Niederlage war besiegelt.

Um zumindest mit etwas Unterhaltsamen zu schließen: Während des Spiels klingelte sehr vernehmlich ein Handy im Turniersaal. Es wurde aber kein Spieler genullt. Auch Schiedsrichter haben Handys...

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag