Landesklasse

Bad Homburg II - FTV 1860 II 3,5:4,5

von Max Schmidt

In gewohnter unvollzähliger Manier spielten wir zu siebt auswärts gegen die Bad Homburger zweite Mannschaft.

Schnell stand es 0:2, da Janis unvorsichtig in die falsche Richtung lang rochierte, so konnte er gegen den weißen Angriff bald nichts mehr ausrichten.

Ingo besorgte am ersten Brett den ersten Punkt. Aus der totalen Dominanz in der Eröffnung ging die sukzessive Pressung weiter, bis der Gegner aufgab.

Gernot konnte leider mit Weiß nur ein Remis am sechsten Brett erspielen.

Thomas, an sieben, spielte überzeugendes Einbahnstraßenschach. Immer nach vorn, immer tiefer mit den Bauern in die schwarze Stellung und der Sieg war dann nur noch eine Frage der Zeit.

Ich, an vier, stand schlechter in der Eröffnung, schlechter beim Übergang ins Mittelspiel. Übernahm dann bei der ersten Gelegenheit die leichte Initiative, die in einem Mattangriff endete.

Leo, an drei, hatte zwar materiellen Vorteil, der aber durch sehr aktives Gegenspiel des Gegners nicht realisiert werden konnte, Remis.

Uli hatte an acht lange um das Remis gekämpft, das Vorhandensein der ungleichfarbigen Läufern hat das Wunschergebnis jedoch ermöglicht und der Mannschaft den knappen Sieg beschert.

Bezirksoberliga

Neu-Isenburg I - FTV 1860 III 3,5:4,5

von Günther Reinhold

Einer der Gegner sagte nach dem Kampf zu Baos Spiel, Weihnachten sei nicht immer nur am 24. Dezember. Dies könnte auch das Motto zu dem gesamten Mannschaftskampf gewesen sein, denn einen so knappen Sieg haben wir selten eingefahren.

Am Ende der Eröffnungsphase entstanden an allen Brettern komplizierte Stellungen, die viel Rechenarbeit erforderten. Mein eigener Gegner dachte schon in der Eröffnung extrem lange nach (mit Erfolg, wie sich zeigen sollte), so dass ich viel Zeit hatte, die anderen Partien zu beobachten. Trotzdem hatte ich nicht einen blassen Schimmer, welche Mannschafft besser stand.

Als erster erreichte Mario (mit Schwarz) ein Remis. Auch hier ein kompliziertes Spiel, bei dem Marios Dame durch einen Abzug in Gefahr zu kommen drohte. Wahrscheinlich hatte sein Gegner die dann folgende Tauschabwicklung nicht richtig berechnet, jedenfalls vereinfachte Mario zu einer Stellung mit zwei Leichtfiguren gegen Turm und Mehrbauer. Beide Gegner sahen darin eine Gewinnchancen mehr.

Nun zu Bennets Partie. In einem typischen Sizilianer hatte er sich mit Weiß gut entwickelt und es ist ja nicht ungewöhnlich, dass Weiß dann zum Königsangriff kommt. Dass aber der schwarze König schon erlegt wird, bevor er überhaupt an die Rochade denken kann, ist schon ungewöhnlich. Ob nun Schwarz seine Entwicklung vermasselt hatte und/oder durch grandioses Spiel von Bennet an der Rochade gehindert wurde, kann ich nicht sagen, jedenfalls führten wir nun mit 1,5 : 0,5.

Am Spitzenbrett hatte Nils mit Weiß ein ziemlich offenes Mittelspiel, das aus meiner Sicht ebenfalls kompliziert war. Nachdem eine gewisse Vereinfachung eingetreten war, einigte man sich auf Remis.

Leon (mit Schwarz) hatte aus der Eröffnung heraus wie so oft eine ziemlich ungewöhnliche Stellung erreicht, was hier aber eher an der Eröfffnungswahl des Gegner gelegen hat. Ach hier konnte ich überhaupt nichts einschätzen. Als ich das nächste Mal zusehen wollte, war die Partie schon mit Leons Sieg beendet – es stand somit 3 : 1 für uns.

In meiner eigenen Partie (mit Weiß) hatte mein Gegner nach einer langen Theorievariante den typischen Sicherungszug h6 ausgelassen, der dabei sonst so gut wie immer gespielt wird. War das ein Versehen oder eine Neuerung? Auch hier war intensives Rechnen gefragt. Ich fand einen zunächst richtigen Weg, dies auszunutzen, womit ich einen Bauern gewinnen konnte aber auch dem Gegner durch Linienöffnung Gegenspiel einräumen musste. Wie der Computer zeigt, hätte ich dennoch einen minimalen Vorteil festhalten können. Ich fand jedoch nach dem anfänglichen Teilerfolg nur noch schwächere Züge und so erhielt mein Gegner entscheidenden Königsangriff.

Ollie hatte (mit Schwarz) im Vergleich zu den anderen ein relativ ruhige Partie und hatte zwischenzeitlich einen Mehrbauern, wenn ich das richtig mitbekommen habe. Im Endspiel S gegen L versuchten beide Gegner, mindestens einen Freibauern zur Dame zu bringen. Nun erwies sich aber der Läufer nebst gut postiertem König des Gegners als stärker und ein weißer Freibauer war nicht aufzuhalten. Anschließend wurde festgestellt, dass Ollie im Mittelspiel mit einer kleinen Kombination hätte gewinnen können. Nun stand es jedenfalls 3:3.

Auch Jans Partie (mit Schwarz) schien mir kompliziert und ich konnte das Mittelspiel nicht einschätzen. Zum Ende hin hatte Jan eine Qualität weniger, aber er besaß Kompensation in Form eines Frei- und Mehrbauern, eines starken Läufers und besser stehenden Königs. Sein Gegner sah wohl nach einigem Grübeln mehr Risiken als Chancen und gab daher die Qualität zurück, worauf das Turmendspiel klar Remis stand, was dann auch vereinbart wurde.

Jetzt lief noch Baos Partie (mit Weiß). Bei seinem ersten Einsatz als Stammspieler in dieser Saison spielte er gegen unser ehemaliges Vereinsmitglied Goran.

Bao stand nach meiner Einschätzung die meiste Zeit etwas besser und hatte zwischendurch zwei Mehrbauern, später dann nur noch einen. Im Turmendspiel brachte er einen Freibauern bis nach a7. Dieser Vorstoß war wohl übereilt, denn auch Goran hatte einen Freibauern gebildet, der auf der e-Linie vorrückte und vom König unterstützt wurde. Nun schien die Partie zugunsten von Schwarz zu kippen, denn der schwarze e-Bauer schien viel schwieriger zu stoppen als der weiße a-Bauer. Bao grübelte lange und hatte schließlich nur noch 10 Minuten auf der Uhr. Ob er einen Rettungsweg gefunden hatte, weiß ich nicht, denn ein paar Züge später übereilte sich nun Goran mit dem Bauernvormarsch und übersah völlig, dass sein Bauer auf e2 vom weißen König geschlagen werden konnte. Aber oh je, auch Bao hatte nicht mit einem solchen Patzer gerechnet und zog mit dem König nach e1, um den Bauern zu stoppen. Er hatte aber den König noch nicht losgelassen, sah nochmal hin, und zog dann doch noch Kxe2, woraufhin Goran sofort aufgab.

Bezirksliga

Bad Homburg III - FTV 1860 IV 3,5:4,5

von Hendrik Raab

Mit einem Sieg gegen Bad Homburg konnten wir unseren 2. Platz, der am Saisonende zum Aufstieg berechtigen würde, erfolgreich verteidigen. Bei noch zwei ausstehenden Spielen erscheint dies mittlerweile nicht mehr ganz unrealistisch, doch müssten dafür wohl noch zwei weitere Gegner geschlagen werden, dabei die nach DWZ klar favorisierte 2. Mannschaft vom Tabellenführer Matt im Park Frankfurt.

Da wir den Mannschaftskampf zu siebt antraten, erschien die Aufgabe Bad Homburg schwierig, doch auch beim Gastgeber hatte ein Spieler kurzfristig abgesagt, so dass wir zwar Brett 2 kampflos abgeben mussten, dies jedoch durch einen kampflosen Sieg an Brett 7 durch Andy Zhu wieder kompensiert wurde. Und so stand es bereits sehr schnell 1:1.

An Brett 8 gewann Mark Gast im Mittelspiel durch eine Kombination einen Turm, diesen Materialvorteil verwertete er sicher, wir waren in Führung, 1:2

Der erneute Gleichstand ergab sich durch Siddik Odabasis Verlustpartie an Brett 6. Siddik erreichte ein ausgeglichenes Mittelspiel, wobei die Chancen zum Weiterspielen gerecht verteilt aussahen. Siddiks Gegner scheint dann die stärkere Fortsetzung gefunden zu haben, 2:2.

An Brett 1 ergab sich für mich (Hendrik Raab) gegen die Königsindische Verteidigung eine interessante Stellung mit Spiel auf dem Damenflügel, allerdings auch Potential für den Gegner. Die gewählte Abwicklung brachte mir dann zwar einen gedeckten Freibauern sowie einen isolierten Randbauern des Gegners als weiteren Angriffspunkt ein, dafür hatte ich aber auch einen starken gegnerischen Springer, zementiert im Zentrum, zu akzeptieren. Weitere Öffnungsmöglichkeiten verblieben nun für beide Parteien alleinig auf der f-Linie, doch schien es für keine Seite gut, diese Öffnung herbeiführen zu wollen. Remis. 2,5:2,5

Kurz darauf gewann Benedikt Cresswell seine Partie an Brett 5, insgesamt sehr schön geführt, den Druck immer weiter verstärkt und letztendlich durchgebrochen. 3,5:2,5

Nun schien der Mannschaftssieg sicher, während Max Walk an Brett 4 bereits über einen längeren Zeitraum über Materialvorteil im Endspiel verfügte, gelang es mittlerweile auch Frederik Henrich an Brett 3 taktisch eine Figur zu erbeuten. Während Frederik seine Partie sicher ins Ziel bugsierte (4,5:2,5), gelang es Max leider nicht, den nun einsetzenden Versuchen seines Gegners, seinen Königsflügel in Angriff zu nehmen, zu entkommen, 4,5:3,5.

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