Landesklasse

SV Bergwinkel - FTV 1860 II 5:3

von Peter Ortinau

Die Seuchensaison geht unvermindert weiter. Nachdem wir für Max Ersatz gefunden hatten fielen auch noch krankheitsbedingt Gernot und Uli aus. Das konnten wir dann nicht mehr auffangen und starteten daher mit nur 6 Spielern bei Bergwinkel.

Dazu kam noch das Unglück, dass wir hintere Bretter freilassen mussten. Also genau da, wo wir DWZ-mäßig überlegen gewesen wären. Bergwinkel war somit guter Hoffnung, die noch fehlenden Punkte zum Klassenerhalt einzufahren.

Ingo am ersten Brett spielte in der Eröffnung seinem Gegner ein paar Sorgenfalten auf die Stirn, verpasste aber in der Folge den richtigen Aufbau des Königsangriffs. Sein Springer vergaloppierte sich etwas unglücklich nach a2, wonach der Vorteil verrauchte und remis vereinbart wurde: 0,5:2,5.

Corinna ließ dann Hoffnung bei uns aufkommen: Ihr Gegner opferte eine Figur auf h3 für 2 Bauern und Angriff. Dabei übersah er allerdings den stillen Zug Kg2, der unabwendbaren Damenverlust mittels Th1 drohte, was die Partie unmittelbar beendete: 1,5:2,5.

Grover gelang es aus meiner Sicht nicht, in der Eröffnung vollständig auszugleichen. Doch der Druck des Gegners auf die einzige Schwäche reichte nicht aus, so dass ein weiteres Remis verzeichnet wurde: 2:3.

Auch ich selbst kam nicht über ein Remis hinaus. Im Mittelspiel ließ mein Gegner zwar einen Bauern einstehen, konnte allerdings dafür ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern erreichen. Alle Versuche den Mehrbauer zu verwerten, scheiterten: 2,5:3,5.

Die endgültige Entscheidung zugunsten der Gastgeber fiel dann an Leos Brett. Leo hatte einen taktischen Blackout, der eigentlich eine Figur hätte kosten müssen. Sadistischerweise nahm der Gegner aber stattdessen 2 Figuren für den Turm, was die Quälerei für Leo etwas verlängerte, aber am Ergebnis nichts änderte: 2,5:4,5.

Als letzter spielte Thomas, der zwar eine Mehrqualität verzeichnete, aber gegen das Läuferpaar ziemlich auf der Hut sein musste. Da nicht so ganz klar war, ob er überhaupt einen Vorteil hat, einigte man sich auch hier auf Remis zum 3:5-Endstand.

Obwohl wir diese Saison bereits 10 Bretter kampflos abgegeben haben (was vermutlich einen traurigen Rekord in der Schachabteilung darstellt), sind wir immer noch auf Platz 2 der Tabelle. Also falls Heusenstamm 2 mit seinen 6 Titelträgern doch nicht aufsteigen will…

Bezirksliga

Blindenschachklub - FTV 1860 IV 3,5:4,5

von Hendrik Raab

Unsere 4. Mannschaft konnte auch das vorletzte Saisonspiel mit ihrem diesjährigen Lieblingsergebnis von 4,5:3,5 knapp für sich entscheiden. Damit ist am letzten Spieltag im April mit einem Sieg gegen den Tabellenführer Matt im Park Frankfurt II die Meisterschaft in der Bezirskliga möglich. Zwar sind wir hier nicht Favorit, doch waren wir das ja auch in einigen anderen Spielen dieser Saison nicht, die wir für uns entscheiden konnten.

Gegen den Blindenschachklub traten wir leider nur zu siebt an, da Andy Zhu kurzfristig krankheitsbedingt absagen musste, so blieb Brett 6 frei und es stand es aus unserer Sicht schnell 0:1. Doch es dauerte nicht lange bis Siddik Odabasi seine Partie an Brett 7 für sich entscheiden konnte, dabei profitierte er von einem Dameneinsteller seines Gegners. 1:1 nach nicht mal einer Stunde Spielzeit.

Es folgte bald Josip Tojcic, der sich an Brett 1 im Schwerfigurenendspiel mit Minusbauer, aber aktiven Figuren, ein Unentschieden erkämpfte, sein nach DWZ stärkerer Gegner sah sich gezwungen Dauerschach zu geben. 1,5:1,5.

Auch die übrigen Partien entwickelten sich weitgehend erfreulich, wobei an allen noch laufenden Brettern eine längere Spielzeit zu erwarten war. Alice Polak kam als nächstes im Remishafen an, etwas schade, so verfügte sie doch zeitweise über einen Mehrbauern und aktivere Figuren im Endspiel. Das Übersehen einer taktischen Drohung vergab den Vorteil. 2:2

Nun, mittlerweile bereits nach fast 4 Stunden Spielzeit, brachte ich an Brett 2 meine eigene Partie zum Sieg. Nachdem mein obligatorisches Remisangebot abgelehnt wurde, entfaltete ich aktives Spiel am Damenflügel, mit anschließendem Schwenk über die 2. Reihe auf den gegnerischen König. Eine unübersichtliche Stellung mit unzähligen taktischen Möglichkeiten kostete zwar ein wenig Zeit, war aber sehr angenehm zu spielen, es schien sehr viele unterschiedliche Gewinnideen zu geben. Kurz vor Ende musste ich allerdings noch aufpassen, nicht selbst vorher Matt zu gehen, was durch einigermaßen präzise Rechenarbeit gelang. ;-) 3:2

Unmittelbar anschließend musste sich auch Mark Gasts Gegner an Brett 5 geschlagen geben. Mark spielte eine positionell schöne Partie, in der er schließlich einen Königsangriff aufbaute und hierdurch die gegnerische Dame fing. 4:2

Ich verließ nun den Mannschaftskampf, um rechtzeitig zum Anpfiff des Spiel der Eintracht in Dortmund eine nahegelegene Kneipe aufzusuchen, rechnete aber nach oberflächlicher Betrachtung der verbleibenden Stellungen mit weiteren 1,5 Punkten.

Tatsächlich verlor Aleksandar Varnev seine Partie an Brett 3 leider noch, 4:3.

Und Dirk Bender gelang es im Bauernendspiel nicht, den Vorteil eines Merhbauern, der allerdings einen Doppelbauer war, umzusetzen. Das Remisangebot seines Gegners nahm er mannschaftsdienlich zum 4,5:3,5 Sieg an.

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag