Hessenliga

FTV 1 - Gießen 3:5

von Ludger Brüggemann

Dies war ein Mannschaftskampf der verpassten Chancen. Einige Partien, die auf Gewinn standen, sind zum Remis gekippt. Allerdings muss man auch sagen, dass Sven seine auf Verlust stehende Stellung noch zum Remis retten konnte. Ein 4:4 wäre also gerecht gewesen.

Wir gerieten ziemlich schnell in Rückstand, da sowohl Peter als auch Murat nach den Eröffnungen mit dem Rücken zur Wand standen. Peter mit einem Minusbauern und Murat mit einer sehr gedrückten Stellung, was sich dann bald in zwei Niederlagen bemerkbar machte. Aber da alle anderen Partien gut bis sehr gut standen, machte ich mir noch keine allzu großen Sorgen. David machte Druck am Königsflügel und wurde auch bald mit dem vollen Punkt belohnt. Leo hatte ein vorteilhaftes Turmendspiel, was wir alle für gewonnen hielten. Aber ob es das wirklich war, habe ich bei der Analyse nicht mitbekommen. Irgendwie schaffte es seine Gegnerin, die Bauern so zu reduzieren, dass nur noch ein Freibauer übrig blieb. Das allerdings mit theoretischer Remisstellung. Und Gerardos Partie blieb mir ziemlich unklar in der Bewertung. Vielleicht hatte er Positionsvorteil, der Gegner bekam aber gutes Gegenspiel am Damenflügel gegen Gerardos lang rochierten König und gewann letzetn Endes eine Figur. So ruhten unsere Hoffnungen auf Ingo und mir, denn Sven verwaltete inzwischen eine Ruine. Ingo hatte ein Endspiel mit Läuferpaar und Mehrbauern auf dem Brett, und ich hatte plötzlich einen ganzen Turm mehr. Im Gegenzug dafür hatte mein Gegner noch ein paar Schwindelchancen gegen meinen König. Und weil ich in der Zeitnotphase das ein oder andere Brett vorm Kopf hatte, konnte er die auch nutzen. Nach der Partie nannte Sven mir einen ganz einfachen Gewinnzug, da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. So aber wurde mein König mit Dame und Springer von einem Flügel auf den anderen gejagt, und kurz stand ich sogar auf Verlust. Aber mein Gegner hatte verständlicherweise nur das Dauerschach im Sinn, und so kam es auch. Zwischendurch musste Ingo leider einsehen, dass der gegnerische Springer doch lebendiger war als gedacht, und so kam es auch hier zum Remis. Als letztes durfte sich Sven dann auch über ein Remis freuen, denn er rettete noch sein verlorenes Turmendspiel.

Mit ausgeglichenem Punktekonto liegen wir jetzt im Mittelfeld mit (noch) beruhigendem Abstand zu den Abstiegsrängen. Gegen Bad Nauheim müssen wir am nächsten Spieltag aber punkten.

  1. Peter (s) 0
  2. Ludger (w) 0,5
  3. Sven (s) 0,5
  4. Ingo (w) 0,5
  5. Murat (s) 0
  6. David (w) 1
  7. Leo (s) 0,5
  8. Gerardo (w) 0

Landesklasse

FTV 2 - SV Bergwinkel 5:3

von Peter Ortinau

Unsere Gäste aus Bergwinkel reisten mit den ersten 8 an und hatten doch die leise Hoffnung, wir würden wie in manch anderem Spiel der Vergangenheit mit einer Rumpftruppe auflaufen. Da hatten sie dieses Mal Pech, obwohl wir erneut kurzfristig auf Leo und Corinna verzichten mussten, so dass Bao und Dominik zum Einsatz kamen. DWZ-mäßig befanden sich die Teams auf gleichem Niveau, was sich auch im Wettkampf bestätigen sollte. Bennet sorgte mit einem relativ schnellen Unentschieden für den ersten halben Zähler. Mit den schwarzen Steinen hielt er wie bereits eine Runde zuvor gegen einen recht starken Gegner ohne größere Probleme die Partie in der Remisbreite:0,5:0,5.

Dominik hatte zu diesem Zeitpunkt einen Bauern weniger, wirkte aber recht zuversichtlich.

Bao musste leider anschließend das Handtuch werfen. Sein König war mittlerweile im Zentrum angekommen, nur dass es leider noch kein wirkliches Endspiel war. Der Gegner fand schließlich ein tödliches Doppelschach, das die Partie direkt beendete: 0,5:1,5.

Dominik hatte inzwischen 2 Bauern weniger und setzte auf den hohen Zeitverbrauch des Gegners.

Jan brachte uns anschließend wieder ins Spiel. Da ich von seiner Partie nicht viel mitbekommen habe, hat er mir versprochen, noch ein paar Zeilen zu schicken. Fortsetzung folgt also: 1,5:1,5.

Jetzt hatte Dominik drei Bauern weniger. Zuversicht sieht anders aus.

Zeitverbrauch und Gesichtsausdruck nach war Max offenbar ziemlich gut auf seinen starken Gegner eingestellt. Mit schwarz holte er einen erheblichen Zeitvorsprung und eine Qualität heraus. Allerdings stand sein König ziemlich offen und der Gegner rückte ihm mit allen Figuren zu Leibe. Max gelang es schließlich unter Bauernverlust die Dame zu tauschen und hielt das entstandene Endspiel Remis, zu diesem Zeitpunkt ein sehr wichtiger halber Zähler für uns: 2:2.

Als ich an Dominiks Brett vorbeischlenderte, stellte er gerade den vierten Bauer ein. Ich rechnete kurz hoch und kam zum Schluss, dass es maximal die glorreichen Sieben werden konnten, da zumindest einer bisher abgetauscht worden war. Drei waren noch übrig.

Grover gewann nun seine Partie an Brett 2. Er hatte im Mittelspiel unter Opfer einen Durchbruch im Zentrum organisiert und schließlich die Früchte seiner Arbeit eingesammelt: 3:2.

Apropos Einsammeln: Dominik kam vorbei und erklärte, er habe seine Partie aufgegeben. Eigentlich ein passendes Finale, schließlich haben bei den glorreichen Sieben auch drei den Film überlebt… 3:3.

Mein Gegner zwang mich geradezu zum Angriff: Er rochierte kurz und öffnete anschließend die g-Linie. Da mir solche Vorgaben aber immer noch nicht reichen, eröffnete ich eine zweite Front auf dem Damenflügel, wo er einen Zwischenzug übersah, der die Dame für Turm und Springer kostete. Abwicklung ins Endspiel und Verwertung des Mehrmaterials waren dann nicht mehr allzu schwierig: 4:3.

Thomas hatte an seinem Brett die Sache jederzeit im Griff, lehnte zwischenzeitlich ein Remisangebot ab und landete in einem Endspiel mit Turm, ungleichfarbigen Läufern und weit vorgerücktem Mehrbauer. Der Gewinnweg gestaltete sich nicht besonders einfach, aber schließlich gelang sein Turm auf die Grundreihe und der Bauer wurde unaufhaltsam: 5:3.

Durch den hart erkämpften Sieg haben wir den Klassenerhalt vorzeitig sichergestellt und liegen auf dem dritten Tabellenplatz. Unser nächster Gegner Bad Vilbel befindet sich auf Platz 9 allerdings in akuter Abstiegsgefahr.

Bezirksoberliga

FTV III –Gießen II 5:3

von Günther Reinhold

An diesem Sonntag war das Wetter eigentlich zu schön, um Schach zu spielen. Trotzdem gab es bei unserem Spiel gegen Gießen 2 einen spannenden Verlauf und die ersten Mannschaftspunkte für unser 3. Team in dieser Saison.

Ähnlich wie beim letzten Mal, hatte Frederik mit Weiß an Brett 8 schon gewonnen, bevor ich überhaupt die Partie ansehen konnte.

Auch Alex war mit Weiß an Brett 6 gut ins Spiel gekommen. Er war gegen einen sehbehinderten Spieler angetreten, weshalb der Spieltisch in der Nähe der Hallentür aufgebaut war. Weil es dort sehr unruhig zuging, bat mich Alex recht früh, Remis anbieten zu dürfen, was angesichts der Stellung wohl auch okay war und auch von den Gegnern akzeptiert wurde.

Dirk – mit den schwarzen Steinen an Brett 3 spielend – war dagegen recht bald unter Druck gekommen und büßte erst einen, dann zwei Bauern ein. Im Turmendspiel hatte er keine Chance mehr: Stand 1,5:1,5.

Oli, mit Schwarz an Brett 5, kam sehr gut aus der Eröffnung, errichtete ein starkes Zentrum und konnte schließlich gewinnen.

Ich spielte an Brett 2 mit Weiß, die Eröffnung verlief solide und bis zum 12. Zug sind wir Partien Caruana-Meier und Karjakin-Carlsen gefolgt (was ich aber erst zuhause am Rechner feststellen konnte). Dann brachte mein Gegner eine „Neuerung“. Bei einer Tauschabwicklung im Zentrum behinderten sich meine Figuren gegenseitig, es drohte sogar Damenfang, worauf ein Qualitätsverlust unvermeidbar war. Danach konnte ich die Partie noch eine Weile hinziehen, aber nicht mehr retten: Stand 2,5:2,5.

Nils hatte mit Schwarz an Brett 1 ein kompliziertes Mittelspiel, bei dem mehrere Linien halb geöffnet waren und viele Figuren beider Seiten anzugreifen versuchten. Wie immer bei seinen Spielen, konnte ich die Stellung überhaupt nicht einschätzen. Deshalb spielt er ja auch an Brett 1 und konnte dann auch seine Partie gewinnen.

Uli war am 7. Brett mit großer Verspätung eingetroffen, hatte dann aber schnell gespielt, so dass schließlich sogar sein Gegner im Endspiel weniger Zeit auf der Uhr hatte. Dafür hatte dieser zwei Mehrbauern. Bei ungleichfarbigen Läufern und je einem Turm lehnte er Ulis Remisangebote ab, schaffte er es aber nicht, mit seinen Bauern durchzubrechen. Schließlich tauschte er seinen Turm gegen Ulis Läufer, kam aber immer noch nicht durch und bot schließlich selbst Remis an, was natürlich gerne angenommen wurde.

Nun stand es 4:3. Mario hatte an Brett 4 mit Weiß einen großen Vorteil herausgespielt und einen Mattangriff am Königsflügel gestartet. Sein Gegner fand aber einen Weg, das Matt abzuwenden und konnte in ein Endspiel abwickeln, bei dem Mario Turm und Springer gegen Turm und Mehrbauer besaß. Nun waren noch genug andere Bauern vorhanden, um das weiße Spiel sicher zu gewinnen, jedoch begann langsam die Zeit knapp zu werden, zum Glück zuerst bei Marios Gegner. Schließlich musste die Stellung über viele Züge ausgeblitzt werden, bis beim Gegner in verlorener Stellung die Zeit ablief. Endstand 5:3 für uns.

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