Zweimal schwarzer Peter

von Peter Ortinau

Nach einem Freilos in der Auftaktrunde hatten wir mit dem SK Marburg aus der Oberliga im Achtelfinale gleich ein großes Los gezogen. Allerdings trat Marburg "nur" mit ihrer Verbandsliga-Mannschaft an, so dass wir an allen 4 Brettern deutlich favorisiert waren.

Am ersten Brett hielt sich Peter Keller mit den schwarzen Steinen nicht lange mit der Eröffnung auf. Er verzichtete auf die Rochade und stürmte direkt auf den gegnerischen Königsflügel los. Das sah schon ziemlich gefährlich aus und bei knapper werdender Bedenkzeit opferte der Gegner eine Figur für Gegenspiel im Zentrum. Dann aber übersah er noch eine taktische Wendung und es stand 1:0 für uns.

Svens Gegner versuchte es am zweiten Brett mit einer Art Igel. Sven schob nach und nach alles nach vorne, irgendwann hatte er 6(!) Bauern auf der 4. Reihe bei quasi vollem Brett. Mit dem Raumvorteil knackte er schließlich Königsflügel und Zentrum auf. Das Finale habe ich dann leider verpasst, es hieß aber wenig überraschend 2:0 für uns.

Jérôme spielte am dritten Brett gegen Grünfeld-Indisch. Dass da auch eher ruhige Stellungen entstehen können, konnte man gestern bewundern. Es passierte so wenig, dass der Gegner nach dem 2:0 ein Remis anbot. Und Jérôme sah auch keine Gründe, dieses abzulehnen: 2,5:0,5.

Ich spielte am vierten Brett unsere zweite Schwarzpartie und ähnlich wie beim anderen Peter ist meine Eröffnung keine gewesen, die man Anfängern zeigen sollte: Erst im zwölften Zug bewegte ich meinen ersten Springer. Mein Gegner ließ sich einen rückständigen Bauern verpassen, den ich nach kurzer Belagerung auch gewann und ins Endspiel abwickelte. Dort eroberte ich einen zweiten Bauern und der Drops war gelutscht: 3,5:0,5.

Mit dem überzeugenden Sieg stehen wir im Viertelfinale, wo wir mit dem SK Gernsheim auf den nächsten Oberligisten treffen - allerdings haben diese ihre OL-Spieler in der letzten Runde auch eingesetzt.

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