von Ludger Brüggemann
Amir 1:0
Sven 0:1
Ludger 0:1
Marc 0:1
Gerardo remis
Ingo 0:1
Thomas 0:1
Nils remis

Amirs Sieg sollte an diesem Spieltag leider der einzige für die Erste bleiben
Es läuft gerade nicht so gut bei der 1. Mannschaft. Nach der deutlichen Niederlage vor zwei Wochen in Mörlenbach waren wir auch diesmal ziemlich chancenlos.
Diesmal mussten wir auf drei Stammspieler verzichten, und so kamen Ingo als Stammersatz sowie Thomas und Nils aus der zweiten Mannschaft zum Einsatz.
Die erste Partie, die den Bach runterging, war die meinige. Nach einem peinlichen Patzer in der Eröffnung verwendete ich einige Bedenkzeit für die Frage, ob ich lieber sofort aufgeben soll. Aber da es erst der 12. Zug war, hatte ich keine Lust auf eine Rekord-Kurzpartie und ich versuchte noch ein bisschen im Trüben zu fischen. So konnte ich die Partie noch bis ins Endspiel ziehen, aber richtige Hoffnung kam nicht mehr auf.
Marcs Partie an Brett 4 nahm einen ganz anderen Verlauf. Er hatte eigentlich ein ungefährdetes Doppelturmendspiel auf dem Brett, wo ich eher ihn leicht im Vorteil sah. Doch dann unterlief ihm durch eine Unaufmerksamkeit eine Fehleinschätzung bei einer sehr konkreten Abwicklung. Es stellte sich heraus, dass sein Freibauer auf der h-Linie vom gegnerischen Turm sicher blockiert wurde, während der schwarze König Marcs Damenflügelbauern der Reihe nach fressen konnte, so dass die schwarzen Bauern freie Bahn hatten.
Bei den anderen Verlustpartien neigte sich die Waagschale im Verlaufe des Nachmittags langsam zu unseren Ungunsten, einen genauen Kipppunkt konnte ich bei keiner Partie erkennen.
Nils'Partie an Brett 8 endete relativ schnell unspektakulär remis, während Gerardo sich mit seinem Gegner einen Positionskampf lieferte, bei dem sich die jeweiligen Bauern- und Felderschwächen die Waage hielten. Als klar war, dass keine Seite mehr Fortschritte machen konnte, einigten sie sich auf remis.
Als letzte Partie konnte Amir doch noch den einzigen vollen Punkt des Nachmittags einfahren und etwas Ergebniskosmetik betreiben. Das war eine echte Kampfpartie. Vor allem für Amir, der früh im Mittelspiel nur noch von seinem 30-Sek.-Bonus lebte und viele komplizierte Varianten berechnen musste. Wir umstehenden Kiebitze haben nicht durchgeblickt. Aber Amir konnte den gegnerischen König bis nach g5 treiben und dann mit einem stillen Zug seines eigenen Königs entscheidend Matt drohen.
Jetzt stecken wir mitten im Abstiegssumpf, aber es sind ja noch einige Spiele.
von Hendrik Raab
Dieser Mannschaftskampf glich einem Thriller, leider schlussendlich mit ungünstigem Ausgang für uns. Nachdem wir am vergangenen Spieltag gegen den Tabellenführer, die Schachfreunde Frankfurt, mit lediglich einem gemeldeten Stammspieler antraten (und eine 1:7 – Abreibung erhielten), wollten wir es dieses Mal besser machen. Mit sechs Stammspielern sowie zwei starken Ersatzspielern erhofften wir uns einen spannenden Fight, gleichwohl der Zweitplatzierte Karben nach Wertungszahlen dennoch als Favorit ins Rennen ging.
Die erste Partie, die endete, war die meinige, an Brett 1. Ich kam gut aus der Eröffnung und willigte anschließend in ein frühes Remisangebot meines Gegners gerne ein. Auch deshalb, weil ich so Zeit gewann, Aufgaben meiner Schüler aus der Mathematik-Olympiade für den nächsten Tag zu Ende zu korrigieren – und dennoch abends den Auftritt der Eintracht gegen Mainz verfolgen zu können. Hier können wir immerhin festhalten, dass wir deutlich inspirierter auftraten, als es später unser Lieblingsfußballteam tun sollte. 0,5:0,5
Bis die nächste Partie endete, dauerte es eine ganze Zeit, doch Thomas R. nahm sich an Brett 6 mich als Vorbild – und willigte in einer in etwa ausgeglichenen Stellung in ein Remis ein. 1:1
Als nächstes fielen die Würfel bei Oli an Brett 5, welcher ein Remisangebot im Mittelspiel ablehnte, da er sich Siegchancen im entstehenden Springerendspiel versprach. Doch irgendwie kam es zum Abtausch der Springer, auf die doch gewettet wurde, und nun fand Oli sich in einem Bauernendspiel wieder, bei dem er sich nicht sicher war, ob er dieses überhaupt noch würde halten können. Doch unserer Kämpfernatur gelang es mit viel Einsatz und auch ein wenig Glück in den Remishafen zu steuern. 1,5:1,5
In etwa zur gleichen Zeit schlug unsere Verstärkung von der Deutschen Bahn zu, die sogar pünktlich zum Spielstart erschien. Jan E. gewann eine enge Partie an Brett 8 knapp, aber doch verdient und brachte uns in Führung. 2,5:1,5
Es verblieben vier Bretter, von denen wir an Dreien materiell im Vorteil lagen – hier musste doch was gehen! Doch wie das manchmal so ist, die Winde drehten sich. Luca hatte an Brett 7 in einem Schwerfigurenendspiel zwei Bauern mehr, Freibauern, aber einen etwas luftigen König, auf den er noch ein wenig aufpassen musste. Dies gelang eigentlich auch ganz gut, doch dann verharrte Luca einen Moment zu lange in Gedanken – und ließ versehentlich vor der Zeitkontrolle seine Uhr ablaufen (ob er vielleicht schon an das abendliche Fußballspiel gedacht hat…?). 2,5:2,5
Bao hatte zwischenzeitlich an Brett 3 eine erfolgsversprechende Stellung – mit gewohnter Zeitnot –, versäumte es aber zu rochieren, wie er im Nachhinein meinte, so dass die Partie kippte und Bao sich trotz langen Kämpfens geschlagen geben musste. 2,5:3,5
Nun lag unsere Hoffnung auf Stefan und Jan S. an den Brettern 2 und 3, ersterer hatte einen Läufer (gegen Bauern) mehr, zweiterer lag mit einer Qualität in Führung. Stefan gab wirklich alles, lehnte im Verlauf der Partie (noch vor dem Materialgewinn) ein Remisangebot ab, doch in der Stellung war es auch nach dem Leichtfigurengewinn nicht leicht voran zu kommen. Irgendwann ging nichts mehr – dann doch Remis. 3:4
Nun musste Jan S. seine Partie gewinnen, um uns zumindest noch einen Mannschaftspunkt zu sichern. Jan investierte auch viel Zeit in seine Stellung, um einen Gewinnweg zu finden, doch gegen einen starken Läufer des Gegners war es nicht leicht zu spielen. Als die Zeit immer weniger wurde, unterlief Jan dann leider ein finaler Fehler, welcher dazu führte, dass die gegnerischen Figuren im Verbund Jans König mattsetzten. 3:5
Schade, aber wirklich viele spannende Spiele, mit dem glücklicheren Ausgang für Karben, herzlichen Glückwunsch und alles Gute für die weitere Saison!
Der Mannschaftskampf aus Karbener Sicht findet sich hier
von Günther Reinhold
Nach Wertungszahlen waren unsere Gegner nur leicht favorisiert, es war also jedes Ergebnis drin.
Als erster konnte Luis an Brett 4 remisieren. In einer ruhigen Eröffnung mit 4-fachem Fianchetto manövrierten beide Seiten lange in der eigenen Hälfte. Insofern war das spätere Remis nicht erstaunlich, auch wenn ich die Details nicht mitbekommen habe.
Remis wurde auch Chucks Partie an Brett 5. Nach einer geschlossenen Eröffnung ergab sich ein ausgeglichenes Mittelspiel, von dem ich auch hier nicht viel mitbekam.
Mein Gegner an Brett 1 war mit einiger Verspätung gekommen und spielte lange mit einem Zeitnachteil von 15 bis 20 Minuten. In einer Eröffnung, die ich seit über 30 Jahren spiele, machte er einen ungewöhnliches Tauschangebot mit seiner Dame, das mir noch nie untergekommen ist, laut Computer aber okay ist. Nach Annahme des Damentauschs erreichte ich ein leicht besseres Mittelspiel, konnte aber meinen Zeitvorteil und Positionsvorteil nicht nutzen. Beim Übergang zum Endspiel traf ich eine Fehlentscheidung (Turmtausch), wonach meine verbleibenden 2 Leichtfiguren und Bauern „plötzlich“ schlecht standen. Zum Glück nahm mein Gegner hier mein Remisangebot an, Gewinnaussichten hätte nur er gehabt.
Es stand 1,5:1,5. Allerdings sah es an den restlichen Brettern zu diesem Zeitpunkt schon besser für die Gegner aus.
Magnus an Brett 6 erreichte mit Weiß aus einer geschlossenen Eröffnung heraus ein aus meiner Sicht ausgeglichenes Mittelspiel, mehr habe ich nicht mitbekommen. Später hat er dann verloren.
Schlecht ging es auch an Brett 7 für uns aus. In einer französischen Stellung hatte Vincents Gegner mit Weiß einen starken Zentrumsbauern auf e5 und startete einen gefährlich aussehenden Königsangriff. Vincent konnte den Angriff jedoch abwehren, hatte zwischendurch sogar eine Figur mehr, verlor aber schließlich doch die Partie, was ich nicht verfolgt habe. Laut eigener Aussage hatte er beim Ausführen einer berechneten Zugfolge die Züge vertauscht.
An Brett 2 war Linus mit Weiß in einem geschlossenen Sizilianer gut ins Spiel gekommen, Schwarz war in der Entwicklung zurückgeblieben und Linus konnte am Königsflügel Druck ausüben. Irgendwie hat sich sein Gegner aber konsolidiert, bekam einen Mehrbauern und stand schließlich wohl besser, als Linus mit einem Gabeltrick eine Qualität gewinnen konnte. Damit war mit Blick auf die restlichen Partien (siehe unten) ein Endstand 4:4 für uns in Sicht. Ein paar Züge später aber gewann sein Gegner auch mit einem Gabeltrick eine Figur, wonach Linus aufgab.
Es stand nun 1,5 : 4,5 aus unserer Sicht bei zwei laufenden Partien.
Kolja holte an Brett 8 den Ehrenpunkt. In einem c3-Sizilianer hatte sein Gegner mit Schwarz in einem Schwerfiguren-Mittelspiel einen isolierten Bauern zu verwalten. Ob dieser Bauer nun eine große Schwäche war, kann ich nicht sagen, jedenfalls ergab sich später ein Turmendspiel mit zwei Mehrbauern für Weiß, das Kolja sicher gewinnen konnte.
Bleibt noch Brett 3, an dem Grigor mit Schwarz für uns spielte. Hier waren früh die Damen und weitere Figuren getauscht worden. Grigors Gegner hatte einen starken Freibauern gebildet und übte mit seinen Türmen einigen Druck aus, kam aber nicht wirklich weiter. Grigor verteidigte sich zäh, während sein Gegner wohl angesichts des Mannschaftsstandes bald ein Remis angeboten hatte. Dazu kam es nach längerem Lavieren auch, als Grigor seinen Turm hinter dem Freibauern platzieren konnte.
Endstand 3:5 aus unserer Sicht.