Hessenliga

FTV 1860 I - Hofheim II 2:6

von Ludger Brüggemann

1) Amir (s) 0:1

2) Sven (w) 0,5:0,5

3) Ludger (s) 0:1

4) Murat (w) 1:0

5) Michael (s) 0:1

6) Markus (w) 0:1

7) Gerardo (s) 0,5:0,5

8) Marc (w) 0:1

Wir hatten mit Hofheim den bisher verlustpunktfreien Tabellenführer zu Gast und wurden ganz schön überfahren.

Im Vorfeld hatten wir uns gewisse Chancen ausgerechnet, da die Hofheimer nicht immer in Bestbesetzung angetreten sind. Und bei uns war es fast ein historischer Spieltag: wann sind wir jemals in unserer gemeldeten Aufstellung ohne einen Ersatzspieler angetreten?

Die Hoffnung auf eine schwächere Aufstellung der Gäste erfüllte sich nicht, im Durchschnitt waren sie um mehr als 50 DWZ pro Brett stärker.

Und so nahm der Mannschaftskampf einen recht einseitigen Verlauf, auch wenn einige Partien sehr umkämpft waren.

Amir hatte z.B. wie gewohnt eine von Beginn an spannungsreiche Partie, in der beide Kontrahenten schon in der Eröffnung eine Menge Bedenkzeit investierten. Amir stand nach eigener Aussage schon früh auf Gewinn, mit Qualle und zwei Bauern mehr. Allerdings war die Stellung sehr kompliziert und voller Fallstricke, so dass so langsam auch die Bedenkzeit schmolz. Dann wandelte sich der Materialvorteil in zwei schwarze Türme gegen weiße Dame. Doch die Türme waren passiv und die Partie drehte sich. Letztlich wurde ein weißer a-Freibauer zum Matchwinner.

Als erster war Sven fertig mit einem soliden und schnellen Remis.

Dann drohte Gerardos Partie im frühen Mittelspiel den Bach runterzugehen. Sehr passive Stellung, Minusbauer, da hätte ich keinen Pfifferling mehr gewettet, dass er das noch halten kann. Aber er hat einfach zäh verteidigt und konnte sich ein wenig befreien. Und dann gab es eine Abwicklung in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern, was leicht remis zu halten war.

An den anderen drei Brettern in der unteren Hälfte sah es für mich lange Zeit ausgeglichen bzw. unklar aus, doch irgendwann kippten alle Partien leider recht schnell zu unseren Ungunsten.

Meine eigene Partie hat mich gelehrt, dass ich mir nun endlich mal eine andere Variante gegen den g3-Aufbau im Königsinder anschauen sollte, nachdem ich in letzter Zeit einige Male Schiffbruch erlitten habe. So auch diesmal in einer recht freudlosen Partie, als ich auf der Suche nach Gegenspiel einen Bauern opferte, mein erhofftes Gegenspiel aber wirkungslos verpuffte.

Nur Murat konnte überzeugen. Immerhin habe ich als Mannschaftsführer einen kleinen Anteil an seinem Sieg, denn ich riet ihm, das gegnerische Remisgebot aufgrund des schlechten Spielstands abzulehnen. Beide hatten noch Turm und Springer, aber Murat die bessere Bauernstruktur. Und in beiderseitiger Zeitknappheit konnte er in Kombination mit Mattdrohungen den gegnerischen Springer gewinnen.

Diese Niederlage gegen den souveränen Tabellenführer war zwar kein Beinbruch, aber im nächsten Spiel haben wir mit Brett vorm Kopp einen direkten Abstiegskonkurrenten als Gegner, und da müssen wir wieder punkten.