Hessenliga: SC Gelnhausen - FTV I 4:4

Bezirksoberliga: SV Neu-Isenburg I - FTV II 3:5

Bezirksliga: SC Brett vorm Kopp III - FTV III 2:6

Bezirksklasse: Sfr Frankfurt IV - FTV IV 0:8k

Kreisliga: Königsjäger Hungen I - FTV V 4,5:1,5

 

Vor dem letzten Spieltag konnten sich noch vier unserer fünf Mannschaften mehr oder weniger große Hoffnungen auf die Meisterschaft in ihrer jeweiligen Spielklasse machen. Während unsere erste Mannschaft sich noch bis zum kommenden Wochenende gedulden muss, war es für unsere Zweite nur noch ein Schaulaufen; der erste Platz war schon vor dem Mannschaftskampf unter Dach und Fach. Unsere Dritte dagegen musste unbedingt beim Tabellenführer und Favoriten Brett vorm Kopp siegen. Dies gelang mit einem deutlichen 6:2 Sieg eindrucksvoll. Unsere vierte Mannschaft dagegen konnte sich über das kampflose 8:0 gegen die vierte Garnitur der Schachfreunde nicht sehr freuen. Denn auch die Konkurrenz punktete und so fehlt am Ende der Saison ein halber Brettpunkt zu Platz 2, der zum Aufstieg genügt hätte. Unsere Fünfte dagegen findet sich nach der Niederlage am letzten Spieltag im gesicherten Mittelfeld wieder.

 

Hessenliga: SC Gelnhausen - FTV I 4:4

Bericht zur ersten Mannschaft von Paul Krzesinski

Der letzte Spieltag in der Hessenliga wurde, wie im letzten Jahr, zentral ausgetragen. Gastgeber war dieses Mal der Schachclub aus Bad Nauheim. Gespielt wurde in einer Mehrzweckhalle, die, wie so viele andere Mehrzweckhallen in Deutschland, bei Bedarf zu einer Flüchtlingsunterkunft umgebaut wird. Glücklicherweise bestand momentan allerdings kein Bedarf, so dass die Endrunde problemlos stattfinden konnte. Ein großer Dank gebührt den Bad Nauheimern für die Ausrichtung der Endrunde.

Die Ausgangssituation an der Tabellenspitze versprach noch Spannung für den Aufstiegskampf, die Absteiger standen hingegen mit Gelnhausen und Gießen schon fest. Wir waren punktgleich mit der Truppe aus Gernsheim, lagen allerdings 2,5 Brettpunkte zurück. Es schien somit kaum möglich aus eigener Kraft aufzusteigen. Bei einem 4,5 Sieg der Gernsheimer hätten wir mit 7:1 gegen Gelnhausen gewinnen müssen, allein um gleichzuziehen. Wir waren also mehr oder weniger darauf angewiesen, dass Gernsheim im Spiel gegen Griesheim Punkte liegen lässt.

Die erste Überraschung vor Ort war, dass erst vier unserer Spieler anwesend waren. Das zweite Auto mit Ralph, Ingo, Peter und Murat irrte durch die Bad Nauheimer Prärie und konnte mal wieder den mit Schachspielern prall gefüllten Stall nicht finden. Die anwesenden vier Spieler reichten allerdings um den Kampf gegen Gelnhausen starten zu können. Eine Viertelstunde später haben unsere Spurenleser ihres Gleichen gefunden und vervollständigten unsere Mannschaft.

Die zweite Überraschung war die Besetzung der Mannschaften. Da Gelnhausen bereits abgestiegen war, rechneten wir nicht mit einer sehr starken Besetzung. Unsere Erwartungen wurden insofern erfüllt, als dass wir an den meisten Brettern nominell deutlich favorisiert waren. Doch nominell hat bei den Barbarossastädtern wenig zu sagen. An Eins konnte sich Peter über GM Jankovich freuen, der allerdings bisher nur zwei Punkte aus 5 Spielen machte. An 5 und 8 spielten die Nachwuchsstars aus der Schachschmiede Bethke, die mit knapp 1900 und 1800 DWZ zwar Underdog waren, aber auch erst 10 und 12 Jahre alt sind. Entgegen unserer Erwartungen traten aber die Griesheimer, im Kampf gegen unsere Konkurrenten Gernsheim, mit einer starken Besetzung an. Wir gingen davon aus, dass Sie an ihre erste Mannschaft Spieler abgeben müssen um im Abstiegskampf der Bundesliga zu bestehen. Es war also offenbar alles drin.

Wir starteten etwas verhalten in den Kampf. Murat und ich investierten eine halbe Stunde in die ersten paar Eröffnungszüge. Auf der Rückfahrt erfuhr ich von Peter, dass die Zeit zumindest gut investiert war, weil ich den besten Zug gefunden habe, womit er allerdings nicht rechnete. Ralphs Gegner zog jeden Zug à Tempo, wodurch Ralph auch schnell weniger Zeit hatte. Ingo war nach 3 Zügen aus der Theorie, ließ sich davon aber nicht abhalten schnell zu ziehen. Auch Ludger bekam eine ihm unbekannte Variante, fand aber leider nicht die beste Fortsetzung und hatte die restliche Partie mit Schwierigkeiten zu kämpfen.

Überraschend schnell wurde Michi als erster fertig, nachdem er ein Remisgebot annahm. Nachdem er einen Springer im Zentrum platzierte vereinfachte sich die Stellung schnell, wonach es wenig Potential auf beiden Seiten gab. Auch Murats Partie endete Remis. Nachdem sich aus der Eröffnung eine symmetrische Stellung entwickelte waren beide Parteien nicht gewillt das auszufechten. An Srgjans Brett machten wir uns die ersten Sorgen. Er hatte einen Bauern gewonnen, was als schlechtes Omen gewertet wurde. Immerhin liegt er üblicherweise einen Bauern zurück, spielt dann aber doch Remis oder gewinnt sogar kurios und wir gewinnen den Mannschaftskampf.

Dann mussten wir den ersten Schock verdauen. Ralph übersah einen taktischen Trick des 10 jährigen Youngsters, der mit einem Bauern auf die 3. Reihe zog. Der Bauer bedrohte Ralphs Springer, der aber gleichzeitig einen Turm deckte, der ebenfalls angegriffen wurde. Zu allem Übel drohte der Bauer sich nach Abtausch der übrigen Figuren auf der 8. Reihe in eine Dame zu verwandeln. Ralph war machtlos gegen diese Drohungen. Nach wenigen Zügen war die Partie rum und der kleine Richard durfte sich über den nächsten Sieg in der Hessenliga freuen. Immerhin spendete eine kleine Trauergemeinde aus umstehenden Spielern Ralph Trost nach der Partie.

Relativ schnell nach Ralphs Niederlage konnte Srgjan aber den Punktestand überraschend ausgleichen. Gerade waren seine Figuren noch hinter den Bauern auf der 7. Reihe eingesperrt und urplötzlich ist er im Endspiel mit den deutlich aktiveren Figuren und einem Bauern mehr. Da ließ er dann nichts mehr anbrennen und wandelte seinen Vorteil in einen Sieg um. Peter einigte sich derweil mit dem GM an Eins auf ein Remis. Die Stellung befand sich gefühlt im dynamischen Gleichgewicht. Während Peter eine sichere Königsstellung und freie Linien für die Türme hatte, trumpfte sein Gegner mit dem Läuferpaar und einem breiten Bauernzentrum bestehend aus drei Bauern.

Bei einem Stand von 3:3 spielten noch Ludger und ich. Leider hatte Ludger in Folge seiner Stellungsprobleme eine Qualität weniger und es sah relativ trostlos aus. Glücklicherweise hatte ich zwei Bauern mehr auf dem Brett und mir einen deutlichen Stellungsvorteil durch aktivere Figuren erspielt. Diesen Vorteil konnte ich durch einen Bauerngewinn und die Lockerung der gegnerischen Königsstellung noch etwas weiter ausbauen. Nach Abtausch eines Verteidigers konnte ich beim Übergang ins Endspiel die Dame gewinnen und so zumindest einen Punkt für die Mannschaft sichern. Ludger versuchte mit einem Figurenopfer zwar noch alles um sich in Zeitnot in ein Dauerschach zu retten, aber es war leider hoffnungslos.

Somit hatten wir uns lediglich ein 4:4 und einen Punkt erspielt. Das war nicht das Ergebnis, das wir uns im Kampf um den Aufstieg gegen den Absteiger erhofft haben. Damit war klar, dass wir nur aufsteigen würden, wenn die Gernsheimer gegen Griesheim verlieren würde. Da war allerdings noch alles offen, lediglich an Brett eins und acht einigte man sich auf Remis und die Partie an zwei ging bereits an Griesheim. Gernsheim musste aus den verbliebenen 5 Partien also 3 Punkte holen um aufzusteigen.

Sozusagen zum Auftakt der Entscheidung wurde der TlfM Frank Staiger an Brett drei gerufen. Da gab es eine Reklamation auf Remis, die überraschenderweise sogar korrekt ausgeführt wurde, indem Werner Hahn zunächst die Uhr anhielt, dann seinen nächsten Zug notierte und anschließend auf Remis reklamierte ohne diesen Zug auszuführen. Es dauerte einen Augenblick bis Frank am Nachbarbrett die Partie nachgespielt hat und überprüfte, ob mit dem aufgeschriebenen Zug tatsächlich die Stellung drei Mal wiederholt wurde. Dem Gernsheimer Spieler war in der Hinsicht das Reglement offensichtlich nicht ganz klar. Er dachte es würde lediglich eine dreimalige Zugwiederholung zum Remis führen, weshalb er absichtlich verschiedene Züge machte in der Absicht etwas Zeit zu gewinnen, weil man nach jedem Zug 30 Sekunden dazu bekommt. Ein sehr bitteres Ergebnis im entscheidenden Kampf! Damit mussten aus den 4 noch laufenden Partien 2,5 Punkte her.

Zu diesem Zeitpunkt sah es sehr vielversprechend für Griesheim und somit auch für uns aus. An Brett 7 wurde die Dame gegen Turm und Springer gewonnen. Die übrig gebliebene zerstückelte Bauernstruktur favorisierte den Griesheimer Spieler mit Dame und Läufer allerdings deutlich gegen die zwei Springer und den Turm seines Gegners. Diese Partie hatten wir geistig schon als vollen Punkt verbucht, aber an diesem Abend war eben nichts sicher.

An Brett 5 stand der Griesheimer ebenfalls deutlich besser und konnte zeitweise sogar eine Qualität gewinnen. Aus unerfindlichen Gründen verzichtete er jedoch darauf und bereitete uns große Sorgen. Obwohl er einen Freibauern auf der 5. Reihe hatte war die Stellung nicht so einfach, weil sein König nicht geschützt war und noch einige Figuren auf dem Brett waren. Anstatt also die Qualität zu gewinnen tauschte er lieber Figuren und gab von Zug zu Zug seinen Vorteil her. So kam es, dass nicht er seinen Gegner vor Probleme stellte, sonder der ihn unter Druck setzte. Sein Freibauer wurde unter Beschuss genommen und gleichzeitig andere Figuren und Bauern angegriffen. Bei dem Versuch sein Material beisammen zu halten schwächte der Griesheimer jedoch seine Königsstellung. Aus der Gewinnstellung, die er eben noch hatte, musste er nun aufpassen nicht die Nerven zu verlieren und gut zu verteidigen.

Die als voller Punkt verbuchte Partie an Brett 7 materialisierte sich nun tatsächlich in den vollen Punkt für Griesheim. Gernsheim stand nun äußerst unter Druck. Zwei Punkte waren noch nötig und es liefen ja nur noch die beiden Partien an Brett 4 und 5. Wobei die Partie an Brett 5 langsam aber stetig zu Gunsten der Gernsheimer kippte. Peter Nies hat da reichlich Kampfgeist bewiesen und drohte nun mit der Dame auf die zweite Reihe einzudringen und seinen Gegner einfach Matt zu setzen. Doch der verfolgte unbeirrt davon seine eigenen Ziele und lies den Angriff zu. Peter Nies zeigte dann aber auch Nerven und übersah erstmal ein zweizügiges Matt. Große Hoffnungen konnte sich Griesheim an dem Brett aber nicht machen, denn wenige Züge später gurkte der weiße König zwischen den gegnerischen Bauern auf g5 rum. Wäre nicht ein Springer hätte er eine Königswanderung hinter die gegnerischen Bauern auf h6 vollziehen können, wie einst in der berühmten Partie von Nigel Short. So aber streckte er die Waffen.

Alles entschied sich jetzt an der letzten laufenden Partie. Seit einer gefühlten Ewigkeit war die Bauernstruktur in der Partie schon fixiert durch eine ungewöhnlich lange Bauernkette.

Lange Zeit wurden die Figuren hin und her gruppiert. Der Griesheimer Raimund Höck ist in der Stellung mit Schwarz auch offensichtlich sehr eingeschränkt durch die eigenen Bauern. Es gelang ihm aber zumindest die Dame und den schwarzfeldrigen Läufer mit maximaler Wirkungskraft auf dem Brett zu platzieren. Die obige Stellung war minutenlang auf dem Brett - zurecht. Schwarz konnte hier ein spektakuläres Opfer bringen und mit Sxe3 einfach die Figur reinknallen. Da wir aber nicht in die Köpfe der Kontrahenten schauen konnten, waren wir sehr aufgeregt ob das Opfer in Betracht gezogen wird. Wir wurden lange auf die Folter gespannt und standen gebannt um das Brett. Dann endlich bewegte sich der Arm übers Brett. Er zückte mit der Hand den Springer und schlug sogleich den Bauern auf e3.

Danach wickelte er souverän ab, tauschte die Damen und blieb mit seinem Freibauern auf b2. Wie ein junger Gott befreite er mit dem Vorstoß e5 dann noch seinen Läufer von c8 durch die Doppeldrohung auf f1 einzuziehen und den Läufer auf h3 zu schlagen. Nach dieser Serie genialer Züge ruderte er aber wieder zurück. Er verzichtete darauf mit seinem endlich frei gewordenen Läufer den Bauern auf h5 zu nehmen um dann einfach mit dem h Bauern durchzulaufen. Stattdessen stellte er seinen Läufer wieder auf c8 und lief mit dem König vor. Und im Anschluss an diesen Marsch stellte doch auch noch den f2er ein.

Die Nerven lagen offensichtlich blank. Die Spielzeit von 6 Stunden, nach dem alten Modus, war um viertel nach acht schon deutlich überschritten. Beide Spieler lebten mehr oder weniger von den 30 Sekunden Zeitzuschlag. Auch wenn die Stellung objektiv nach Remis aussah befürchteten wir die Partie würde wie am Nachbarbrett kippen. Unsere Sorgen verstärkten sich als der a und b Bauer getauscht wurde und der weiße Läufer hinter die Bauernkette gelangte. Er drohte plötzlich sich einfach in der Bauernkette zu opfern um dann mit einem Bauern zu Dame zu laufen. Bei dem Versuch diese Drohung aufrecht zu erhalten manövrierte der Gernsheimer aber seinen Läufer ins Abseits.

Und in dieser Stellung kam nach 1.Lg6 Kg4 2.Lf5 Kf3 überraschend ein Remisangebot von Raimund Höck. Ein etwas hilfloser Blick wanderte zum Mannschaftsführer Maxi Müller, der seinem Spieler schweren Herzens die Einwilligung ins Remis zusagte. Griesheim hatte den Mannschaftskampf damit 4,5:3,5 gewonnen und wir freuten uns über den ersten Aufstieg in die Oberliga.

Es war eine kleine Sensation mit der kaum einer wirklich gerechnet hat und mit dem speziellen Ergebnis erst recht nicht. Das trübte unsere Freude aber nicht, die anschließend in unserem Vereinslokal noch begossen wurde.

 

Bezirksoberliga: SV Neu-Isenburg I - FTV II 3:5

Bericht zur Zweiten Mannschaft (von Uli Fischer)

Das alljährliche Volksfest gastierte an diesem Wochenende in Neu-Isenburg und da der Festplatz direkt vor dem Spiellokal unserer Gastgeber lag, gab es während des Mannschaftskampfes kontinuierliche Beschallung. Vor allem ein Fahrgeschäft mit dem Namen Geforce verbreitete Freude unter den Schachfreunden: "Völlig losgelöst" und "Finale oh-oh" beglückte in einer gefühlten Endlos-Schleife unsere Ohren. Unseren Gegnern schien dies weniger gut zu bekommen, da alle unsere Spieler ordentlich bis gut aus der Eröffnung kamen und wir auch das bessere Ende für uns hatten.

Bei Peter an Brett 1 entwickelte sich von Beginn an eine relativ ruhige Stellung, was auch am frühen Damentausch lag. Dennoch konnte er leichten Druck aufbauen und den Gegner letztendlich in ein Endspiel mit gutem gegen schlechten Läufer zwingen; fand aber angesichts der vielen verbliebenen Bauern keinen Durchbruch - Remis.

Grover an Brett 2 hatte es sich zusammen mit seinem Gegner zur Aufgabe gemacht, sämtliche Felder um den König gefühlte 100 mal abzudecken. Die Folge: erst einmal nichts. Allerdings konnte sich Grover in der Folge einen Vorteil erarbeiten und zwei Bauern einstecken. Dennoch blieb die Stellung schwierig und kippte sogar allmählich. Die weißen Figuren wurden immer aktiver und der Angriff gegen Grovers König brachte die Entscheidung - 0:1.

Corinna gewann an Brett 3 ziemlich mühelos. Bereits in der Eröffnung wurde die Dame des Gegners durch die Gegend gescheucht. Relativ bald musste Corinnas Gegner einen Bauern ausspucken, ohne irgendwelche Kompensation zu bekommen. Der Rest war Formsache - 1:0.

Leo an Brett 4 wollte nach sechs Punkten aus sechs Partien seine weiße Weste natürlich behalten. Und es sah zunächst sehr gut aus. In einer scharfen Stellung mit Rochaden auf verschiedene Flügel schien sein eigener Königsangriff schneller zu sein als der des Gegners. Die Stellung des weißen Monarchen war nämlich sehr luftig. Dennoch hielt der  Neu-Isenburger dagegen und zwang Leo in eine Remisschaukel.

Mein Gegner an Brett 5 präsentierte mir einen Stonewall ohne schwarze Felder, nachdem er bereitwillig dem Tausch seines guten Läufers zugestimmt hatte. Ich griff am Damenflügel an, während sein Gegenspiel nicht richtig in Gang kommen wollte. Nach und nach sah er sich in die Verteidigung gezwungen und musste eine passive Aufstellung wählen. Ein Schwenk meiner Figuren auf den gegnerischen König brachte die Entscheidung - 1:0.

Mario kam sehr gut aus der Eröffnung, die sein Gegner sehr ruhig behandelte. In der Folge entdeckte der Neu-Isenburger doch noch sein Offensivspiel und trieb ein Freibauern im Zentrum bis zur siebten Reihe voran. Dies brachte Marios Figuren sehr in Unordnung. Mit einem Figurenopfer versuchte er, Unklarheit in die Stellung zu bringen. Sein Gegner aber blieb cool und ließ sich die Butter nicht vom Brot nehmen - 0:1.

Dirk preschte mit seinem schwarzen Bauern schon im zweiten Zug nach d4. Das sah etwas seltsam aus, führte aber nach einigen Zügen zu einer guten Stellung; das schwarze Bauernzentrum sah sehr stabil aus. Er übte lang anhaltenden Druck aus und ein Mittelspiel mit ungleichfarbigen Läufern brachte die Entscheidung: nach Damentausch war der Freibauer nicht mehr aufzuhalten.

Jerome griff mutig am Königsflügel an, vergaß dabei etwas sein eigenes Zentrum. Der Gegner nutzte dies jedoch nicht in letzter Konsequenz aus. In einer sehr taktischen Partie behielt Jerome letztlich die Oberhand.

Als Fazit verbleibt ein 5:3-Sieg, der zwar für beide Mannschaften keine Bedeutung mehr hatte. Dennoch ist es schön, sich mit einem Sieg in die Landesklasse zu verabschieden.

 

SC Brett vorm Kopp Ffm III - FTV 1860 III     2:6

von Joshua Werle

In der letzten Runde trafen wir auf den SC Brett vorm Kopp, der an den meisten Brettern stärker besetzt war als wir. Als um 14 Uhr nur 5 unserer 8 Spieler anwesend waren, machten wir uns schon ein paar Sorgen, allerdings waren wir dennoch hoch motiviert, um den Sieg zu kämpfen, der den sicheren Aufstieg bedeuten würde. Nur Hazim und Bao erschienen erst nach Beginn der Partien.

Kaum war Bao (Brett 4) da, verabschiedete er sich auch schon wieder, denn trotz ca. 25 Minuten Zeitnachteil gewann er seine Partie überzeugend nach weniger als einer Stunde. Sein Gegner übersah eine kleine Taktik, die Bao zunächst einen Bauern und Königsangriff bescherte. Letzterer materialisierte sich dann schnell zu einem weiteren Bauern und einer Qualität, was zum Sieg reichte.

Von Josips Partie an Brett 8 habe ich gar nichts mitbekommen, da diese ebenso schnell im Remis endete.

Jansparov an Brett 7 spielte feurig wie immer, opferte Bauern und Figuren, um letztlich den gegnerischen König, von seinen eigenen Figuren umzingelt und doch hilflos, mit Dame und Turm niederzustrecken. Ob er sich das wohl auch getraut hätte, wenn er von den knapp 2100 DWZ seines Gegners gewusst hätte..?

Unser Vorsprung wurde leider etwas verringert, als Dennis an Brett 6 sich geschlagen gab. Die Stellung sah lange in Ordnung aus, allerdings zog sein Gegner dann einen verheißungsvollen Königsangriff auf, bei dem viele von Dennis' Figuren nur noch zuschauen konnten.

Leons Stellung (Brett 5) zeigte ungewöhnliche Bauern- und Figurenformationen, und ich versuchte erst gar nicht, sie zu verstehen, es sah aber relativ ausgeglichen aus. Tatsächlich einigte man sich  auf Remis.

Ich musste in meiner Partie (Brett 3) in der Eröffnung improvisieren, da mein Gegner ein seltenes Gambit spielte, in dem ich mich nur sehr wenig auskannte. Wie er mir nach der Partie verriet, war es jedoch auch für ihn das erste mal. Er spielte relativ ambitionslos, weshalb ich gut den Bauern zurückgeben und mir das Läuferpaar sichern konnte. Nun bot ich ihm einen Bauern an, den er ablehnte, um sich zu entwickeln, was aber so ungünstig verlief, dass ich wiederum einen Bauern gewann. Ein weiterer folgte, und das Endspiel war, wie man so schön sagt, eine Sache der Technik.

Elias (Brett 1) war aus einer scharfen Eröffnungsvariante in ein interessantes Endspiel gekommen, in dem er einen Bauern mehr hatte, aber die gegnerischen Figuren recht aktiv waren. Besonders auffällig war der König des Gegners, der schon früh ins Zentrum gewandert war. Dieser König war es aber auch, der sich am Ende in einem unglücklichen, aber sehr ästhetischen Mattnetz wiederfand, das von Bauern, Königen und Leichtfiguren beider Seiten aufgespannt wurde.

Der letzte, der Spielte, war Hazim an Brett 2. In einem Schwerfigurenendspiel mit Mehrbauer opferte sein Gegner noch zwei weitere Bauern, um Hazims König auf die Pelle zu rücken. Funktioniert hat es allerdings nicht, und Hazim konnte elegant das Damenendspiel mit 2 Mehrbauern gewinnen.

Mit diesem deutlichen Sieg, den weder wir, noch unsere Gegner erwartet hatten, sind wir also auf dem ersten Tabellenplatz gelandet und dürfen uns über eine gelungene Saison samt Aufstieg freuen!

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag