Hessenliga
FTV 1860 I - SV Griesheim (DA) II 5,5:2,5
von Paul Krzesinski
Mit einem Ersatzmann reisten die Griesheimer heute zu uns an. Holger Dietz spielte nicht mit, dafür wurde ab Brett 5 aufgerutscht.
Die ersten Punkte fuhr ganz überraschend Ingo ein. Nach 5 Zügen einigte er sich mit seinem Gegner auf Remis. Mit Schwarz gegen einen nominell stärkeren Gegner waren damit auch alle zufrieden.
Über den nächsten Punkt durfte ich mich freuen. Nach einer für mich unüblichen, solide aussehenden Eröffnungsphase hatte ich mit Schwarz versucht nach 15 Zügen die Initiative zu übernehmen und meinen Springer auf c4 einzupflanzen. Es war eine Art slawische Abtauschvariante mit einer weißen Dame auf b3. Mein Gegner entschloss sich keine unklaren Taktiken einzugehen und spielte zurecht sicher weiter. Doch einige Züge später wurde ihm gerade eine Fesselung zum Verhängnis, durch die er eine Leichtfigur einbüßte und gleich die Partie aufgab.
Michi sorgte anschließend leider für den Ausgleich. Er kam gut aus der Eröffnung und machte gegen die Aljechin-Verteidigung Druck im Zentrum. Er hat im Mittelspiel dann aber eine Kombination übersehen. Er tauschte zwei Leichtfiguren gegen einen Turm und hatte am Schluss auch noch einen Bauern weniger auf dem Brett. Gegen die übermächtigen gegnerischen Leichtfiguren, die das ganze Brett dominierten, war dann auch kein Kraut gewachsen.
Die nächste Punkteteilung gab es an Srgjans Brett. Er spielte die Eröffnung wie so oft mit Weiß relativ harmlos. Sein Gegner konnte sich gut befreien und es wurde ausgiebig ein ausgeglichenes Mittelspiel gespielt. Regelmäßig wurde ein Figurenpaar getauscht bis beide noch einen Turm und einen Läufer hatten. Im resultierenden Endspiel schaffte es Srgjans Gegner ihm einen doppelten f-Bauer zu verpassen. Als dann aber die Türme getauscht wurden, und nur Läufer und f,g,h Bauer gegen Läufer und h sowie doppelter f-Bauer übrig blieben, einigte man sich auf die Punkteteilung.
Ludger erreichte quasi aus der Eröffnung ein Endspiel mit einem Isolani für seinen Gegner. Während der Abwicklung ins Endspiel wurden Damen und Leichtfiguren getauscht. Später flogen die Türme vom Brett und auch der gegnerische Bauer verabschiedete sich von den 64 Feldern. Das Endspiel spielte Ludger dann präzise zum Sieg.
Peter spielte mit Schwarz an eins eine längere Variante im Spanier und überlegte erstmalig nach ca. 15 Zügen etwas länger, als er sich entschloss b4 zu ziehen. Ab diesem Punkt verließen offenbar beide Parteien das Buch, denn sein Gegner dachte an der Antwort nun auch deutlich länger. Es war eine ziemlich komplizierte Stellung, wie man es vom gehaltvollen Spanier so gewohnt ist. Im Mittelspiel schien Peter aber etwas die Oberhand zu gewinnen, und heimste dann auch tatsächlich zwei Bauern ein. Nach einigen Manövern gelang es ihm dann mit einer hübschen Taktik die Türme zu tauschen und in ein gewonnenes Endspiel überzuleiten, das er dann auch gewann.
Inzwischen hatten wir schon mindestens ein Unentschieden erreicht. Murat lieferte dann noch den entscheidenden halben Punkt. Er spielte dieses Mal einen harmlosen Sizilianer. Man sagt ja im Sizilianer stürmt der Weiße in den ersten 20 Zügen die schwarze Bastion, und wenn er es nicht schafft ihn Matt zu setzen, dann gewinnt Schwarz das Endspiel. Murat verzichtete tatsächlich komplett auf einen Mattangriff, machte es aber seinem Gegner nun auch nicht leicht Fortschritte zu machen. Eine Kombination lieferte dann aber im Endspiel doch einen Materialgewinn für Schwarz. Glücklicherweise konnte Murat aber eine Festung mit Läufer und Turm aufbauen und hatte auch noch 5 gegen 3 Bauern vorzuweisen. Das Remis wurde dann schnell vereinbart, als klar wurde, dass höchstens Weiß noch gewinnen kann.
Mit dem Mannschaftssieg in der Tasche ging es an Ralphs Brett dann nur noch um die Kosmetik unseres Ergebnisses. Er hatte etwas unüblich für ihn eine chaotische Eröffnungswahl getroffen, versicherte aber, dass die schwarze Verteidigung zwischen den Jahren ausgiebig vorbereitet wurde. Der geopferte Bauer warf tatsächlich schon recht bald üppige Zinsen ab. Ralphs Gegner sah sich gezwungen seine Dame für einen Turm zu tauschen und spielte fortan zwar mit einem besseren Zentrum und gegen unterentwickelte Figuren, dafür hatte er aber auch weniger Figuren. Trotz des enormen materiellen Vorteils wurde die Stellung aber immer unklarer. Ralph entschloss sich mit seinem h-Bauern durchzubrechen und gestattete dadurch einen Konter-Durchbruch im Zentrum. Plötzlich war sein völlig blanker König diversen Schachgeboten und sogar Mattdrohungen schutzlos ausgesetzt. Sein Gegner fand aber keine entscheidende Variante, so dass Ralphs zweite Dame die Partie entschied. Wir sind gespannt was er in der nächsten Partie bieten kann, wenn er alle seine Figuren mitspielen lässt und nicht auf Turm und Läufer verzichten muss, weil sie das ganze Spiel über nicht entwickelt werden.
Bezirksoberliga
von Paul Krzesinski
FTV 1860 II - Makkabi I 8:0 (kampflos)
Makkabi hat ihre erste Mannschaft komplett aus dem Spielbetrieb zurückgezogen. Offenbar werden auch die Spiele aus den ersten 4 Runden nachträglich alle 8:0 kampflos gegen Makkabi gewertet. Dadurch soll eine Wettbewerbsverzerrung verhindert werden.
Bezirksliga
FTV 1860 III - Blindenschachklub Ffm 7,5:0,5
von Günther Reinhold
Mit zwei aufgerückten Spielern traten wir gegen den Tabellenletzten an und waren sicherlich favorisiert. Da erstaunlicherweise BvK in dieser Runde gegen Bad Vilbel verloren hat, hat unsere 3. Mannschaft nun die Tabellenspitze der Bezirksliga erobert! Allerdings trennen uns nur 1 Mannschaftspunkt von drei Verfolgern.
Zu Beginn wurden uns die speziellen Regeln beim Kampf gegen sehbehinderte Spieler erläutert. Diese Spieler verwenden ein zusätzliches Schachbrett mit steckbaren Figuren, auf dem die Stellung ertastet werden kann. Ein solches kam aber nur bei zwei Spielern zum Einsatz (gegen Hazim und gegen mich).
Das dazu notwendige Ansagen der Züge und Nachstellen der gegnerischen Züge auf dem eigenen Brett verlangte von mir zu Beginn etwas mehr Konzentration in der Eröffnung. Da zudem an den meisten Brettern recht schnell gespielt wurde, habe ich von den Eröffnungen der anderen nicht viel mitbekommen.
Jedenfalls konnte Elias recht schnell gewinnen, da sein Gegner im Mittelspiel eine Figur einstellte.
Leon erlangte mit Weiß bald eine vorteilhafte Stellung, bei der sein Läufer auf h6 postiert war und auf das leere und ungedeckte Feld g7 vor dem Kg8 zielte. Als dann auch noch Leons Dame auf g7 zielte, war das Matt nicht mehr abzuwenden.
Jans Gegner wählte mit Weiß eine aggressive Variante, wobei er frühzeitig mit dem f-Bauern vormarschierte. Dies erlaubte jedoch schwarzes Gegenspiel mit den Bauern im Zentrum und bald büßte Weiß einen Bauern ein. Nachdem einige Figuren getauscht waren, konnte Jan seinen Stellungsvorteil zum Sieg verwerten.
Hazim erhielt bei noch ziemlich vollem Brett ein Remisangebot in etwas unklarer Stellung. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits drei Punkte gewonnen. Genau weiß ich die Reihenfolge der Siege nicht mehr, jedenfalls gewannen wir noch zwei weitere Punkte während Hazim über das Angebot nachdachte, das er dann guten Gewissens annehmen konnte.
Baos Gegner hatte mit Schwarz lang rochiert, jedoch wurde der schwarze König angegriffen und dadurch bis d8 in die Mitte der Grundreihe getrieben. Bald darauf musste er die Waffen strecken.
Mein Gegner hatte mit Weiß eine geschlossene Eröffnung gewählt und sich solide, aber nicht aggressiv entwickelt. Ich konnte eine ausgeglichene Stellung erreichen. Motiviert von der etwas unharmonischen weißen Figurenstellung leitete ich eine Tauschabwicklung ein, in der ich auf Materialgewinn spekulierte. Zwar erkennt der Computer bei der Analyse keinen zwingenden Vorteil, jedoch parierte mein Gegner nicht korrekt und am Ende hatte ich eine ganze Dame gegen eine Leichtfigur gewonnen. Der Rest war nur noch Formsache.
Joshua hatte mit Schwarz den bei weitem stärksten Gegner erwischt. In der Tat sah es zunächst auf den ersten Blick nach einem weißen Vorteil aus, denn ein weißer Bauer war, vom Turm gedeckt, bis nach h7 marschiert und wurde nur von Joshuas König blockiert. Als ich aber das nächste Mal zusah, war dieser Bauer erobert worden und Joshua verfügte über zwei solide Mehrbauern. Alsbald war auch diese Partie gewonnen.
Nachdem sieben Partien schon weit vor 17 Uhr beendet waren, blieb nur noch Roberts Parte an Brett 8. Sein Gegner hatte mit Schwarz zwischendurch einen Bauern weniger, konnte diesen aber zunächst zurückgewinnen, wobei außer Bauern nur noch jeweils T+S auf dem Brett waren. Danach stand aber der schwarze Turm recht unglücklich eingeklemmt zwischen zwei eigenen Doppelbauern, die zudem noch isoliert waren. Robert konnte diese beiden Bauern in der Folge erobern und die Partie gewinnen.
Bezirksklasse
FTV 1860 IV - Sfr. Friedberg I 4,5:3,5
Kreisliga
FTV 1860 V - Makkabi II 2:4