Sensation beim Schnellschach März
von Peter Ortinau
Beim traditionell gut besuchten Schnellschach-Turnier im März starteten 15 Teilnehmer, unter ihnen natürlich auch Dominik, Spitzenspieler der vierten Mannschaft. Anfangs noch etwas unglücklich über sein Spiel vom vergangenen Sonntag, verbesserte sich seine Stimmung von Runde zu Runde. Schließlich eilte der sympathische Brillenträger von Sieg zu Sieg. Nichts und niemand konnte ihn stoppen, so dass er etwas überraschend (also zumindest für alle anderen) vor der letzten Runde mit 100% alleine an der Tabellenspitze stand. Doch wie in jedem guten Film wartete ganz am Ende der Endgegner auf ihn: Grover, Nummer 1 der Setzliste und bei einem Sieg selbst Turniersieger. Dazu konnte Grover auch noch mit den weißen Steinen angreifen. Es begann ein Finale, das diesen Namen auch verdient hatte. Dominik wurde zurückgedrängt, verteidigte sich verbissen, Figuren flogen vom Brett, das Handy klingelte… Das Handy? Richtig, mitten in der spannendsten Phase bekam Dominik einen wichtigen Anruf. Verrückte Fans? Ein Angebot aus der Bundesliga? Wir wissen es nicht, doch Dominik stürmte während der Schnellschachpartie mit dem Handy am Ohr aus dem Raum. Die Menge tobte und Turnierleiter Hendrik entschied völlig zurecht auf Weiterspielen. Alles andere wäre diesem historischen Moment unwürdig gewesen. Grover hielt sogar zwischenzeitlich die Uhr an und startete nach Rückkehr des Meisters der unorthodoxen Eröffnungen seinen letzten Angriff. Und dieser zertrümmerte tatsächlich die Bauernphalanx vor dem König, doch der Verteidigungskünstler forcierte den Damentausch, wodurch ein Endspiel mit ungleichen Läufern entstand. Dominik bot sofort remis, was jedoch abgelehnt wurde. Großzügig bot er daraufhin im nächsten Zug erneut remis. Und da in der Stellung wirklich nichts mehr zu holen war, willigte Grover ein.
Es ist schade, dass die folgenden Momente nicht von einer Kamera aufgezeichnet wurden. Dominik hüpfte und schwebte (ja, ich halte diesen Ausdruck hier für angemessen) jubilierend durch den Raum. Nach 15 Jahren und ganz, ganz vielen zweiten Plätzen endlich der lang ersehnte Sieg! Die anschließende Siegerehrung verzögerte sich um ein paar Minuten, da Dominik zunächst noch seine Kleidung richten wollte. Schließlich, so meinte er, sollten wir auch einmal über unsere monatlichen Turniere auf der Homepage berichten und so ein paar Fotos wären doch auch ganz nett. Und ich muss zugeben: Bei keinem unserer bisherigen Monatsturniere gab es für den Gewinner am Ende einen so lang anhaltenden Applaus wie dieses Mal.
Siegerehrung: Die ersten drei Plätze: