Unter den Berichten zum 4. Spieltag der Saison 2022/2023 fand sich dieses Kleinod von Verena, das nicht ausschließlich am Ende des Berichtstages stehen sollte. Daher hier nochmals als eigenständiges Gedicht:
Kreisklasse: FTV 1860 V - Fortuna Dreieich 1,5:2,5
von Verena Klees
Eröffnung
Schach ist doch vielmehr Kunst als Krieg,
drum hier mal lyrisch unser Versuch zum Sieg.
Fortuna Dreieich war diesen Sonntag unser Kontrahent,
die Gegner:innen sehr sympathisch, wenn man sie kennt.
Doch auch an nette Menschen
gibt's keine Punkte zu verschenken,
es schlug 14 Uhr, und es begann das Denken.
Unsere Umut-Abgabe an die 4. ersetzte Sarah,
die – DANKE! – trotz eigentlichem Lerntag da war.
Mittelspiel 1
An Brett 4 unser Roman,
schritt mit e4 voran.
Im folgenden Petrov war er nicht zu Haus‘
und ließ einen Vorteil in Zug 5 daher aus.
Das Spiel, wie es lief, war recht ausgeglichen,
zunächst nur Romans Läufer und ein Gegner-Springer wichen.
Soll man nun den Begriff des Springer-Paars prägen?
Vielleicht, denn diese wie Roman zum Gegner bewegen,
und so Zeit und Nerven dem Gegner zu rauben,
während die Springer ganz vorzüglich schnauben,
macht Eindruck, macht Sorge und ist aggressiv,
so dass es im Weiteren für Roman gut lief:
Ein Damen-Einsteller des Gegners nun kam
und Roman dessen Aufgabe nun gleich vernahm.
1 - 0 für die Fünfte ein klasse Beginn,
gegen Tabellen-Nachbarn schonmal ein Win!
Mittelspiel 2
An Brett 3 – danke Sarah, ich sag es nochmal –
war das System der Stadt London der Gegnerin Wahl.
Es ist Sarah mit Weiß selber bestens bekannt,
ein indischer König, der ward schnell versandt.
Sarahs Dame im Weiteren nicht mehr teilnahm,
wofür sie jedoch ein turmiges Turm-Paar bekam.
Durch geliebte Eröffnungen war sie mit mehr Zeit gesegnet,
insgesamt man sich hier jedoch auf Augenhöhe begegnet.
Ne Remis-Chance Sarah somit bemerkte,
in dem Angebot Verena als MF sie bestärkte.
In der Position ist auch Stockfish d‘accord,
und mit 1,5 Punkten schreitet man vor.
Mittelspiel 3
Verena an 2: eine Revanche offen,
bei der Gegner-Stärke jedoch nur ein Hoffen.
Recht ausgeglichen ging die Partie voran,
Verena dafür jedoch deutlich mehr Zeit vertan
auch da ihr hier Ansatzpunkte irgendwie fehlten.
Und so war‘n es am Ende die Minuten, die zählten,
die ihre Entscheidungen qualitativ quälten,
was Opfer und Schach-Gebote auch nicht verhehlten.
Geschlagen geben musste sie sich,
wenn auch zum Schluss nicht verwunderlich.
1,5 – 1,5 Punkte nun Fakt bevor wir uns widmen dem letzten Akt:
Mittelspiel 4
Mannschaftssieg oder 1 Punkt an Brett 1 nun hingen,
könnt‘ Magnus seinen Gegner in die Knie zwingen?
Magnus - Ress, nicht Carlsen! - solide er spielte,
wobei der Gegner versiert leichte Vorteile erzielte.
Ein fortschreitender Bauer war später dort zu beachten,
Umstände, die Magnus zu Manövern brachten.
Manöver, die ein Essbesteck zur Folge hatten,
die Gabel ließ Magnus zwar nicht gleich ermatten,
jedoch besiegelte sie die Partie.
1,5 -2,5, Mannschaftspunkte „dahie“
Endspiel
Schuld und Sühne, das ist hier zwar nicht das Bestreben,
jedoch hätt‘ grad die Dichterin gern noch mehr gegeben,
denn drin war hier heute ganz sicherlich was,
und Verlieren macht auch gegen Sympathen kein‘ Spaß.
Wenn also auch in Reime ich’s gieße,
es kunstvoll verschlei’re, ich muss sagen es ließe,
sich auch dadurch der Ausgang Fortunas nicht wenden -
doch auf neu's Schicksal, neu’s Glück bald in unseren Händen!