Untergrombach 2023 – Tatort Zeitnot

Ein Bericht von Robert Fedler

Von jenen, die dabei sind

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Unsere Gruppe wächst jedes Jahr weiter. Die Vereinschronik weist kein Jahr mit mehr Spielern aus Frankfurt auf als dieses und so schnappten wir uns frech die Alltagshelden, die dieses Turnier ermöglichten. Neben uns sieht man also nicht nur den wunderbarsten Turnierorganisator (auch und insbesondere menschlich!), den wir kennen und ein Schiedsrichtergespann, das wieder einmal alle Probleme schnell und geräuschlos löste, sondern auch die Schafferin der besten Torten (s.u.) unter Gottes Himmel. Danke nicht nur für den Bierkasten, der uns sowohl überrascht, als auch enorm gefreut hat, sondern natürlich auch für das wie immer reibungslos durchgeführte und absolut fantastische Turnier.

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Von jenen, die fehlen (Zeitnot I)

Zwei Verluste gab es bereits vor Beginn zu bedauern: Sarah fehlte krankheitsbedingt und Dominik.. nun ja. Der Arme bekam eine kurzfristige Angelegenheit zwischen den Jahren vorgesetzt. Trotzdem hätte es fast noch gepasst, aber der Satz „Ich war zwar pünktlich am Bürgeramt, aber das Bürgeramt war nicht da“ beendete die realistischsten Frankfurter Titelhoffnungen.

Von jenen, die laufen (Zeitnot II)

Eine liebgewonnene Tradition, die Wanderung auf den Michaelsberg wurde dieses Jahr am 2. Januar durchgeführt, ermöglicht durch eine frühere Anreise als sonst. Dabei war die Aussicht auf das unter uns liegende Untergrombach wie immer fantastisch. Das wurde umso mehr verstärkt, als dass die späte Stunde den Hinweg zwar deutlich verdunkelte, aber gleichzeitig auch mit den Lichtern der Stadt einen tollen Kontrast ermöglichte. Ein späterer Aufstieg wäre nicht möglich gewesen. Oben gab es zur Belohnung leckeren Gyros.

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Von jenen, die lange nachdenken (Zeitnot III)

Stefan und Verena müssen hier getrennt von Bao genannt werden. Während die ersten beiden stets in Zeitnot geraten, braucht es bei Bao meist etwas Eigeninitiative: Die meisten Tage begannen mit einem couragierten Sprint, um Sekunden vor Ende der Karenzzeit (30 Min) das eigene Brett zu erreichen. Darauf folgte ein gewisser Zeitverlust durch das Frühstück. Ikonisch bleibt besonders die Partie, in der er den einzig anwesenden Twitch-Streamer besiegte und am Ende noch siebzehn Sekunden auf der Uhr hatte. Besser war nur noch die Partie, in der Stefan gegen einen uns wohlbekannten Spieler in Zeitnot geriet und auf Inkrement reklamierte. Der Schiedsrichter konnte nicht glauben, dass sein Gegner ihn einem Pitbull gleich ohne den Verlust eigener Bedenkzeit so sehr in Bedrängnis bringen konnte, aber doch war es so. Entsprechend wurde Stefan eine Extrabedenkzeit von 5 Sekunden pro Zug ermöglicht, die ihn aber vor seinem bissigen Gegner nicht bewahren konnten.

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Von jenen, die gewinnen

Den ersten Platz in der Wertung „Frankfurt und Freunde“ sichert sich Jerome, der nicht nur gegen einen GM remisierte, sondern auch sonst wieder tolles Schach bot. In der Wertung der aktiven Mitglieder gewannen Nils und Robert mit 3,5 Punkten. Im B-Open spielte Magnus groß auf und sicherte sich einen Platz in den Top 10. Die wohl renommierteste Kategorie des Remiskönigs geht mit 5 Remis in Folge an Hendrik "ausgekämpfte Partie“ Raab.

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Von jenen, die ihre Gegner das Fürchten lehrten

Im Vorfeld ohne DWZ und selbst Intimkennern der Schachszene kaum vertraut, fand sich ein gewisser Magnus R. (oder war es C.?) auf der Teilnehmerliste. Doch spätestens nach dem dritten Punkt im dritten Spiel wurde sein Ahnenbaum auf norwegische Verwandte untersucht und mancher munkelt, er habe Magnus des Öfteren mit gar vier Smartphones, drei Notebooks und zwei Abakussen auf der Toilette gesehen. Doch wie unsere unabhängigen Recherchen ergeben haben, ging alles mit rechten Dingen zu und dieser Magnus ist einfach verdammt gut! Mit einer vorläufigen Einstiegs-DWZ von 1575 muss der FTV nun überlegen, wie dieses Talent der Extraklasse langfristig an den Verein gebunden werden kann. Robert F, Mannschaftsführer der 2. Mannschaft und damit verantwortlich für Landesklasseschach auf Spitzenniveau, stellt Magnus bei einer Unterschrift bis 2025 bereits erste Trainingsteilnahmen mit den Profis in Aussicht und auch über Lieferungen von Thüringer Rostern der Marke „Du Maires Beste“ gibt es schon mündliche Absprachen.

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Von jenen, die reisen (Zeitnot IV)

Nach Jahrhunderten, in denen wir stets das Landesmuseum frequentierten, nutzten wir dieses Jahr den Besuch in Karlsruhe für das Videospielmuseum. Nicht dabei war nur Hendrik, der… andere Geschichte. Dabei gab es viele interaktive Elemente. Besonders in Erinnerung bleibt ein Spiel, in dem man durch Bewegen eines übergroßen Balls einen Stein in dem Spiel einen Hügel hinaufrollt. Dabei zeigte Janis wieder einmal, dass er einmal in Fahrt gekommen nicht zu stoppen ist und erreichte eine Spitzenzeit. Den Muskelkater die folgenden Wochen verschweigen wir hier aus Anstand. Anschließend ging es ins Stövchen. Das ist unsere Stammkneipe, die wir seit Jahren besuchen, wenn wir das Turnier spielen. Der gesellige Abend ist etwas ganz Besonderes zur Mitte des Turniers.

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Von jenen die patzen (leider so ganz ohne Zeitnot I)

Endspielexperte Robert F bietet in seiner beliebten Kolumne „My 60 memorable Patzer“ auch dieses Jahr eine neue Folge. Nach Führen eines bärenstarken Endspiels gelangt Weiß in folgende Stellung:

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Die regelkonformen Züge sind überschaubar, 30 Minuten hat unser Protagonist noch auf der Uhr. Statt des super trivialen Gewinns Kg6! spielt er aber g6?? und beweist wieder einmal, dass das, was die Ente am Ende macht, nicht immer gut ist.

Von jenen, die ein Fazit schreiben müssen

So bleibt mir am Ende nur zu sagen: Schön war es und bis zum nächsten Jahr! Wir freuen uns bereits auf Torten, Patzer und vor allem die unglaublich wundervollen Menschen, die das Untergrombach-Open jedes Jahr zu einem festen Termin in unserem Kalender machen und wegen denen es auch absolut ok ist, die Neujahrsvorsätze eine Woche später zu beginnen!

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