Landesklasse: Bad Vilbel I - FTV II 3:5
BOL: Brett vor'm Kopp III - FTV III 4,5:3,5
BL: Bad Vilbel II - FTV IV 4:4
KL: Bad Nauheim V - FTV V 5:1
Bezirksoberliga: Brett vor'm Kopp III - FTV III 4,5:3,5
von Günther Reinhold
Gegen die favorisierte 3. Mannschaft von BvK, die zusammen mit uns in die Bezirksoberliga aufgestiegen war, mussten wir diesmal eine knappe Niederlage hinnehmen. Die Niederlage stand im Spielverlauf schon bald fest, da die Siegpunkte der Gegner recht früh eingefahren wurden.
Marios Gegner am 2. Brett traf verspätet ein und kam nach eigener Aussage mit Weiß nicht besonders gut ins Spiel, so dass man sich hier bald auf ein Remis einigte. Im Nachhinein aus unserer Sicht vielleicht zu früh, aber angesichts von 200 Punkten DWZ-Differenz zugunsten des Gegners erschien das zunächst als guter Start.
Danach gingen die Partien an Brett 1 und Brett 3 schnell verloren. Joshua traf am ersten Brett auf den stärksten Gegner. In einer (aus meiner Sicht) komplizierten Stellung war sein König lange Zeit in der Mitte festgehalten. Sein Gegner konnte die Dame gegen Turm + Leichtfigur und bald auch die Partie gewinnen.
An Brett 3 kam ich mit Weiß recht gut aus der Eröffnung. Ich bildete mir ein, dass wir die Theorie schon früh verlassen hätten, stellte dann aber zuhause fest, dass bis zum 13. Zug alles schon von Großmeistern gespielt wurde. Im 14. Zug aber übersah ich auf der Suche nach einem trickreichen Abspiel in guter Stellung, dass mein ungedeckter Läufer einfach geschlagen werden konnte, wonach die Partie dann bald verloren war.
Josip an Brett 6 hatte sich mit Schwarz sehr solide verteidigt und konnte m.E. auf ein günstiges Endspiel hoffen. Den Rest habe ich nicht verfolgt, jedenfalls führte auch bei ihm ein späterer Fehler zum Verlust der Partie.
Ungefähr zur selben Zeit sorgte Leon an Brett 5 für einen Lichtblick. Die Damen waren zwar früh getauscht worden, aber Leon konnte mit seinen verbleibenden Figuren den unrochierten gegnerischen König mächtig unter Druck setzen. Leon opferte zwei Figuren, gewann diese mit Zinsen zurück und damit war der erste volle Punkt sicher.
Inzwischen geriet aber Dennis an Brett 8 in Schwierigkeiten. Sein Gegner hatte lange Zeit nicht rochiert und seinen kompletten Königsflügel auf der Grundreihe stehenlassen, aber es irgendwie geschafft mit den anderen Figuren einen Angriff aufzubauen. Anscheinend gewinnt man Angriffstempi, wenn man nicht alle Figuren entwickelt… Als ich später wieder zum Brett kam, war einiges Material abgetauscht und Dennis hatte einen Bauer weniger. In der Folge ging seine Partie verloren.
Die Gegner hatten nun den Kampf gewonnen, aber die zwei verbliebenen Partien waren noch sehr spannend, was auch daran lag, dass man bei den letzten Partien immer am meisten Zeit zum Zuschauen hat. Nils an Brett 4 hatte sich mit Schwarz recht gut behauptet und konnte gegen Ende Material gewinnen, wobei ich nicht verfolgt hatte, ob das ein Opfer des Gegners war. Jedenfalls hatte dieser eine mögliche Kompensation durch einen mächtigen Freibauern auf c6 und drohte in verschiedenen Abspielen mit Mattangriff gegen den schwarzen König in der kurzen Rochadestellung. Nils entschied sich nach langem Überlegen dafür, den Bauern c6 zu beseitigen, worauf der Mattangriff des Gegner sich als inkorrekt erwies und Nils gewinnen konnte. Nachher wurde noch eine andere Angriffsführung diskutiert, bei der die schwarze Verteidigung zumindest schwieriger gewesen wäre.
Aleks an Brett 7 hatte mit Weiß eine gute Eröffnungsposition mit nahezu idealer Figurenaufstellung und Raumvorteil erreicht, allerdings hatte auch sein Gegner keine Stellungsschwächen. Diesem gelang es im Mittelspiel, sich zu befreien und einen Bauern zu gewinnen. Als nach dem 40. Zug die Zeitkontrolle geschafft war, waren sämtliche Leichtfiguren getauscht und die schwarzen Türme hatten auf der g-Linie eine Batterie gegen den weißen König aufgebaut, der auf h1 eingeklemmt war. Zudem besaß Schwarz einen Freibauern auf f4, durch den die weiße Dame zur Blockadefigur auf f3 degradiert war. Einzige Kompensation für Weiß waren zwei verbundene Türme auf der e-Linie. Im 41. Zug investierte Aleks nochmal viel Zeit und begann dann, mit Seitenschachs und Angriffen auf die schwarze Dame mit einer Stellungwiederholung zu „drohen“. Dabei half es, dass sein Gegner seinen König zwischen seine Türme gezogen hatte, wodurch die unmittelbare Mattgefahr für Weiß gebannt war. Nachdem ein paarmal hin- und hergezogen wurde, lehnte der Gegner ein Remisangebot ab und versuchte, der Wiederholung auszuweichen, wozu er aber seine Dame auf schlechtere Felder bewegen musste. Nun stand Weiß schon besser und es gab in einer Situation sogar einen zwingenden Mattangriff für Weiß (nach Meinung der Zuschauer war das sogar schon vorher gegangen – ich war mir da nicht so sicher). Aleks übersah dies zwar, aber sein Gegner machte weiter ungünstige Züge mit seiner Dame, worauf Aleks zunächst einen Bauern zurückgewinnen und dann entscheidend einen Turm erobern konnte.
Bezirksliga: Bad Vilbel II - FTV IV 4:4
von Hendrik Raab
Auch das zweite Saisonspiel unserer 4. Mannschaft sollte einen spannenden Verlauf zeigen, im Unterschied zur 1. Runde stand am Ende aber immerhin ein Teilerfolg zu Buche. Da mein Gegner an Brett 1 nicht erschien, gingen wir schnell mit 1:0 in Führung. Siddik Odabasi an Brett 6 war dann der erste, der an unseren Manschaftsführer, Uli Euler, mit einem Remisgebot seines Gegners herantrat. Angesichts der ausgeglichen erscheinenden Endspiel-Stellung einigte man sich auf die friedliche Punkteteilung. Bereits absehbar war zu diesem Zeitpunkt, dass Dirk Bender an Brett 3 es schwer haben würde, einen Punkteerfolg zu erzielen, ging doch bereits zu einem recht frühen Zeitpunkt ein Läufer verloren. Dirk kämpfte war wie ein Löwe, musste am Ende aber die Niederlage eingestehen, 1,5:1,5 der bereits gefühlte Zwischenstand.
Auch Robert wandte sich von seinem ursprünglichen Ziel, die 100% Marke zu erhalten, angesichts einer weit ausgespielten ausgeglichenen Stellung ab und bat um das Vereinbaren einer Punkteteilung, dem Uli zustimmte. 2:2.
Insgesamt sah es zu diesem Zeitpunkt nicht ganz so hoffnungsvoll aus, so büßten Uli Euler an Brett 2 die Qualität, Michael Wehner an Brett 8 einen Läufer in zuvor jeweils relativ ausgeglichenen Stellungen ein. An Brett 7 bei Klaus Albrecht wogte es hin und her, das Endspiel startete mit einem Mehrbauern seines Gegners, der auch Freibauer war, das Blatt drehte sich dann zu einem Mehrbauern von Klaus, welchen dieser wiederum für einen Angriff auf den gegnerischen König aufgab. Leider ermöglichte dies aber wiederum auch seinem Gegner einen Königsangriff, der letztendlich schneller durchschlug, so lagen wir nun 2:3 zurück.
Michael Wehner gewann dafür den Läufer zurück, der Gegner behielt im Damenendspiel einen Mehrbauern, der auch Freibauer war – es bestanden wieder vage Remishoffnungen. Tatsächlich zahlte sich Michaels langer Kampf aus, ihm gelang es eine Art Dauerschach zu erreichen, 2:5 zu 3,5 aus unserer Sicht.
Max' dieses Mal positionelles Spiel an Brett 5 benötigte seine Zeit, brachte ihm aber im Mittelspiel deutlichen Vorteil und den Partiegewinn, 3:5:3,5.
Der Ausgang des Mannschaftskampfs sollte sich also am Brett unseres Mannschaftsführers entscheiden. Uli rang mit seinem Gegner, einem alten Fahrensmann, wie er es so in etwa formulierte, hart um die Partie und versuchte den materiellen Nachteil durch aktives Spiel und Beschäftigung des gegnerischen Königs wettzumachen. Der Übergang ins Endspiel führte für Uli zu einem starken Freibauern, der durchzulaufen drohte. Der Gegner wusste sich alleine durch Rückgabe der Qualität dessen zu erwehren, so dass Ulis Kampf mit einem Remis belohnt wurde, das gleichzeitig auch das Mannschaftsremis sicherstellte.