FTV II – Bad Vilbeler Sfr. I 4,5:3,5
Von Peter Ortinau
Zum Spitzenspiel gegen Bad Vilbel traten wir erstmals diese Saison mit der kompletten Stammformation an. Dennoch kam es nur zu sieben Partien, denn dieses Mal ließen unsere Gegner ein Brett frei, Grover hatte somit einen freien Nachmittag: 1:0.
Für den ziemlich überraschenden Ausgleich sorgte unfreiwillig 100%-Mann Gernot. Er hatte früh eine Qualität gewonnen, in der dynamischen Stellung dann aber völlig den Faden verloren und einiges an Material wieder eingebüßt. Unter anderem diesen ganz großen Klotz: 1:1.
Meine Partie wird sicherlich nicht in die Geschichtsbücher des Vereins eingehen: Ich kam mit schwarz etwas schlechter aus der Eröffnung und wickelte das etwas schlechtere Mittelspiel in ein etwas schlechteres Endspiel ab. Dort gelang es mir, die Stellung zu verrammeln, so dass mein etwas schlechterer Läufer keine Rolle spielte: Remis zum 1,5:1,5, einen Schönheitspreis gab es nicht dafür.
Leo hatte mit Weiß einige taktische Tricks auf Lager, mit denen er in Vorteil kam. Allerdings verdaddelte er den Vorteil wieder, bevor der Gegner im berühmten 40. Zug noch eine kleine Kombination übersah und die Waffen strecken musste: 2,5:1,5.
Spätestens hier war Caissa uns an den restlichen Brettern hold. Uli war aus meiner Sicht gut aus der Eröffnung gekommen (vielleicht denke ich das aber auch nur, weil ich den gleichen Kram spiele), konnte im Mittelspiel allerdings die Stellung nicht weiter verbessern und war am Ende froh, dass dem Gegner ein Remis genügte: 3:2.
Corinna hatte ebenfalls eine schöne Stellung mit Raumvorteil und aktiven Figuren. Allerdings büßte sie dann eine Qualität ein. Die Aktivität reichte allerdings auch hier für einen halben Punkt aus: 3,5:2,5. Mit Klaus Schmitzer hatte Ingo am ersten Brett eine harte Nuss zu knacken. Oder umgekehrt. Lange hielt Ingo das Gleichgewicht, dann verlor er einen Bauern und musste auf die ungleichfarbigen Läufer im Endspiel vertrauen. Er verlor noch einen zweiten Bauern, konnte die verbundenen Freibauern aber blockieren und erkämpfte somit nach langem Leidensweg einen wichtigen halben Punkt: 4:3.
Wie es sich gehört hatte der Mannschaftsführer die längste Partie. Max kämpfte ebenfalls mit einer Minusqualität im Endspiel und versuchte sich am Festungsbau. Angesichts des Spielstands setzte der Gegner natürlich alles daran, diese zu erstürmen. Doch nach 93 Zügen kurz vor 20 Uhr gab er die Versuche auf und bot Remis an: 4,5:3,5.
Durch den Sieg ziehen wir an Bad Vilbel vorbei auf den zweiten Tabellenplatz.
FTV III – Bergen-Enkheim I 5,5:2,5
Von Günther Reinhold
Bei Dauerschneefall war dies der richtige Sonntag zum Schachspielen. In guter Besetzung konnten wir auf einen Sieg gegen Bergen-Enkheim hoffen, der dann auch eintrat. Die Abstiegsgefahr ist damit kleiner geworden, aber noch nicht gebannt.
An Brett 1 mussten die Gegner auf ihren stärksten Spieler verzichten. Gegen den somit aufgerückten zweitstärksten Spieler erreichte Nils ein schnelles Remis, bevor ich überhaupt einen Blick auf diese Partie werfen konnte. Das war bereits ein Teilerfolg für uns, allerdings fehlte zu diesem Zeitpunkt noch Dominik.
Jan an Brett 2 konnte den ersten vollen Punkt beisteuern. Sein Gegner hatte in der Eröffnung einen Doppelbauern in Kauf genommen, der überdies isoliert war, später büßte er auch noch eine Qualität ein.
Mit ca. 45 Minuten Verspätung traf Dominik an Brett 3 ein. Gegen seine Spezialvariante wählte sein Gegner mit Weiß die "beste" Erwiderung, jedenfalls den Zug, den ich an dieser Stelle auch immer spiele. Dominik ließ sich jedoch trotz Zeitnachteil davon nicht beirren, bald wurden die Damen getauscht und schließlich wurde das Turmendspiel Remis gegeben.
Ungefähr zu diesem Zeitpunkt war an den Brettern 5 bis 8 jeweils ein lebhaftes Figurenspiel entstanden. Unsere Stellungen sahen recht gut aus, aber da mein eigener Gegner ziemlich schnell spielte, konnte ich mich nicht in die anderen Partien vertiefen. Mario an Brett 5 gab schließlich Remis, was angesichts der gut stehenden anderen Partien sicher gerechtfertigt war.
Mein Gegner an Brett 4 hatte mit Schwarz eine Caro-Kann-Variante gewählt, bei der entsprechend der Theorie durch Springertausch auf f6 ein schwarzer Doppelbauer entsteht. Bald waren wir aber aus der Theorie raus. Seine vorgepreschte Dame hätte ich zu eine kleinen Gewinnkombination nutzen können, jedenfalls wenn ich meinen PC hätte befragen dürfen, so aber landeten wir nach Damentausch in einem ausgeglichenen Mittelspiel. Ich hatte (bei je 2 Türmen) einen gut postierten Springer gegen einen starken Läufer. Nach einigem Lavieren öffnete ich die Bauernstellung in der vagen Hoffnung auf Vorteil, was unverdientermaßen erfüllt wurde, da mein Gegner eine für mich siegreiche Springergabel gegen seinen König und Läufer übersah.
Wir hatten jetzt 3,5 Brettpunkte bei noch drei laufenden Partien an den hinteren Brettern. Bei Ollie an Brett 6 war ein Bauernendspiel entstanden, das ich auf den ersten Blick nicht einschätzen konnte. Als ich wieder ans Brett kam, holten sich beide Spieler gerade eine neue Dame. Da Ollie als erster mit seiner Dame Schach geben konnte, konnte er einen der restlichen Bauern erobern, was aber nach Meinung beider Spieler nur zum Remis reichte. Peer hatte ungefähr zum selben Zeitpunkt bei noch vollem Brett eine Angriffsstellung mit zahlreichen Drohungen gegen den gegnerischen König erreicht, so dass dem Gegner nur die Aufgabe blieb.
Nun hatten wir 5 Punkte. Es scheint so, dass bei diesem Kampf die Entscheidungen ungefähr in der Brettreihenfolge fielen, jedenfalls lief am Ende noch die Partie an Brett 8. Hier war eine interessante Konstellation entstanden: Elias (mit Weiß) besaß zwei Türme plus Springer gegen eine Dame plus Läufer, nebst je ein paar Bauern. Nachdem der Mannschaftskampf gewonnen war, lehnte Elias das Remisangebot seines um über 300 DWZ-Punkte schwächeren Gegners zunächst ab und versuchte noch ein paar Züge, fand aber keinen Gewinnweg.
FTV V – Bad Vilbeler Sfr. III 1:5
Von Hendrik Raab
Wie im Vorhinein befürchtet entsprachen die Bad Vilbeler Schachfreunde nicht ganz unserer Kragenweite, dennoch konnten wir die ein oder andere spannende Partie liefern.
Unsere Mannschaftsführerin Claudia Schwarz, die an diesem Spieltag für ihre Tochter Saskia eingesprungen ist, hatte es an Brett 5 mit einem erfahrenen und spielstarken Gegner zu tun, welcher von der Ersatzbank hinein gerutscht war und Claudia wenig Chancen ließ. Und so stand es bald bereits 0:2, da wir krankheitsbedingt kurzfristig Brett 3 frei lassen mussten.
Auch Klaus Albrecht bekam es an Brett 1 mit einem nach DWZ deutlich stärkeren Gegner zu tun. Die Partie nahm einen interessanten Verlauf, doch irgendwann musste Klaus die Waffen strecken. 0:3
Mit 0:4 lagen wir zurück, nachdem auch Umut Cetin an Brett 6 gegen seinen älteren Gegner zwar einige gute Züge gemacht hatte, in der Summe aber irgendwann die Überlegenheit anerkennen musste.
Keinesfalls klar waren auch nach über 2 Stunden Spielzeit hingegen die beiden letzten Partien.
Robin Kitten spielte dabei in jedem Fall die Partie mit dem spektakulärsten Ende. In einem spannenden Mittelspiel öffnete sich das Zentrum, eingangs zum Endspiel hatte Robin dann einen Vorteil von einer Leichtfigur gegenüber einem oder zwei Bauern. Nach langwierigen Versuchen von Robin voranzukommen, einen Freibauern durchzubringen, verblieben ihm zuletzt ein Springer und ein Läufer gegen den gegnerischen König. Nach einer Rückversicherung bei seinem sympathischen Gegner, dass er tatsächlich 50 Züge Zeit habe, aber weiter mitschreiben müsse, machte er sich ans Werk. Und tatsächlich – Robin setzte nach einiger Zeit Matt. Ich möchte gerne sehen, ob das auch Spielern aus unseren höheren Mannschaften gelingen würde, den Verfasser dieses Berichts eingeschlossen. Wie mir Robin im Anschluss erklärte, hatte vor zwei Wochen sein Vater genau diese beiden Leichtfiguren am Ende noch auf dem Brett – und es gelang diesem nicht Robin Matt zu setzen. Daraufhin schauten die Beiden sich gemeinsam die notwendigen Motive an – welch eine glückliche Koinzidenz der Ereignisse. 1:4
Nun war noch Alice Polak an Brett 2 im Einsatz. Auch Alice spielte eine gute Partie und verblieb in einem Turm-Leichfiguren-Endspiel, in welchem sie Springer gegen Läufer besaß. Lange Zeit schien es, als sollte diese Partie Remis ausgehen. Doch dann versuchte Alice einen Bauerngewinn, der aber leider einen gegnerischen Konter nach sich zog, der stärker war. 1:5