(von Peter Ortinau)

Ist euch schon einmal aufgefallen, wie wichtig der Begriff „Schlüssel“ im Schach ist? Schlüsselfelder, Schlüsselfigur, Schlüsselstellung… Gelnhausen fehlte zu Beginn der wichtigste Schlüssel, nämlich der für den Seniorenklub, in dem wir spielten. Er wurde aber sehr schnell nachgeliefert und zu meinem Bedauern war bereits ersichtlich, dass die Bethke-Brüder nicht spielen würden. Angeblich waren sie auf einem anderen Turnier, aber ich vermute, dass sie altersbedingt im Gegensatz zu uns noch nicht in den Seniorenklub dürfen…

Dennoch stand uns eine recht gute Truppe gegenüber. Wir hatten DWZ-Vorteile an den Weiß-Brettern 1 und 4 und Nachteile an den Brettern 2 und 3. Allerdings kam weniger Spannung auf, als in unserer ersten Runde:

Nils zeigte sich am vierten Brett gut erholt von der letzten Partie und sorgte wie üblich direkt für Ungleichgewicht in der Stellung. Der Gegner akzeptierte ein Bauernopfer und stand in der Folge etwas gedrückt. Nils aktivierte seine Figuren und der Gegner übersah direkt einen hängenden Bauern im Zentrum. Da gleichzeitig die Königsstellung ruiniert wurde, war die Stellung ziemlich schnell unhaltbar: 1-0.

Auch an meinem Brett entwickelten sich die Dinge schnell positiv: Mein Gegner spielte eine etwas eigenartige Eröffnung (ich glaube nicht, dass es dafür einen Namen gibt) und überließ mir das Zentrum. Dann kam er zu dem Schluss, dass das Zentrum doch zu stark sei und opferte eine Figur für zwei Bauern. Da er aber keinen Angriff bekam, konnte ich meinen Entwicklungsrückstand aufholen und das Mehrmaterial verwerten: 2-0.

Dank der Berliner Wertung war Gelnhausen aber noch immer im Spiel und verkürzte einige Zeit später auf 2-1. Grover wurde bereits zu Beginn der Partie hinten reingedrängt und verteidigte verbissen auf den letzten drei Reihen. Im Endspiel erwies sich aber die Kombination aus gedecktem Freibauer für den Gegner und schwachem Bauer im eigenen Lager als zu viel, um die Stellung halten zu können.

Somit lag es an Sven, das Ticket für das Viertelfinale zu buchen. Er hatte während der Partie einen Bauern gewonnen, diesen aber ungewohnterweise wieder eingestellt und befand sich im Endspiel mit Dame+Läufer+3 Bauern gegen Dame+Springer+3 Bauern. Alles an einem Flügel, doch der Läufer war dem Springer dennoch deutlich überlegen. Stück für Stück fielen alle schwarzen Bauern und Sven wandelte einen Bauern in eine zweite Dame um, womit die Messe dann auch gelesen war: 3-1.

Insgesamt ein deutlich besserer Auftritt als in der ersten Runde, und wieder wurde sehr lange gespielt. Sven beendete seine Partie gegen 20:15 Uhr. Im Viertelfinale in zwei Wochen treffen wir auf den SC Hattersheim, der sich im Achtelfinale sehr deutlich mit 3,5:0,5 gegen den Ahnataler SC durchsetzen konnte.

SC Gelnhausen – Frankfurter TV 1 – 3

Dächert, Peter – Telljohann, Sven 0 – 1

Bravo Lutz, Sebastian – Rondonuwu, Grover 1 – 0

Muth, Matthias – Ortinau, Peter 0 – 1

Rondio, Thomas – Philipp, Nils 0 – 1

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