Hessenliga
FTV 1860 1 - Sges. Bensheim 1931 1 6:2
von Ludger Brüggemann
Gegen Bensheim waren wir vom DWZ-Schnitt der Aufstellungen leicht favorisiert, mussten dann aber kurzfristig zwei krankheitsbedingte Ausfälle von David und Gerardo verkraften, die durch Corinna und Thomas aus der zweiten Mannschaft ersetzt wurden. Es freut mich, dass die zweite diesen Aderlass gut verkraftet hat und ebenfalls hoch gewinnen konnte.
Brett 1 Peter (s) 1:0
Peter feierte seinen Einstand in dieser Saison mit einem schön herausgespielten Sieg. Ich habe die Details der Partie nicht mitbekommen, aber immer wenn ich mal wieder aufs Brett schaute, hatte Peter sein Druckspiel weiter ausgebaut. Das führte dann folgerichtig zum ganzen Punkt.
Brett 2 ich (w) 0:1
Wie immer, wenn ich nach der Partie den Rechner befrage, bin ich reichlich desillusioniert. Während der Partie glaubte ich in einem geschlossenen Sizilianer ausgangs der Eröffnung an einigen Vorteil, weil ich plante, meinen Gegner am Damenflügel einzuschnüren. Dann allerdings spielte ich planlos und mein Gegner kam zu einigem Gegenspiel, bei dem ich mich sehr unwohl fühlte. Nachdem er aber die Qualität gab, wurde es ein bisschen zweischneidig, und ich verpasste es, mir mit dem Bauernvorstoß g4 wiederum Vorteil zu verschaffen. So dachte ich zumindest direkt nach der Partie. Alles Quatsch, sagt Fritz: Die Partie war fast über die komplette Länge in der Remisbreite, erst in den letzten Zügen habe ich sie durch ein taktisches Übersehen weggeworfen.
Brett 3 Sven (s) 1:0
Die Partie entwickelte sich für Svens Verhältnisse ungewöhnlich scharf. Irgendwann waren beide Könige stark gefährdet. Das Foto der Analyse zeigt eine Schlüsselstellung. Das Analyseergebnis habe ich aber gar nicht mitbekommen, denn wie man sieht, war ich mit anderen Dingen beschäftigt. Jedenfalls entstand nach großen Verwicklungen ein schwierig zu beurteilendes Turmendspiel mit jeweils zwei verbundenen Freibauern. Das konnte Sven aber letztendlich für sich entscheiden, denn seine Bauern waren schneller, und sein Turm und König waren besser postiert.
Brett 4 Ingo (w) 1:0
Ingo hatte von Beginn an die Initiative und gewann als erster ziemlich früh. Von dieser Partie habe ich hauptsächlich den Schluss wahrgenommen, nämlich ein deutliches Aufstöhnen von Ingos Gegner, als er was eingestellt hatte und sofort aufgab.
Brett 5 Murat (s) 1:0
Murats Schwarzpartien haben sich in letzter Zeit geändert: Während er früher oft passiv mit dem Rücken zur Wand stand und sich dann manchmal noch rauswinden konnte, glänzt er jetzt mit aktivem und wesentlich agressiverem Spiel. Er wird auch früher fertig, diesmal wieder mit einem Sieg.
Brett 6 Jerome (w) 1:0
Jerome war schon relativ früh im Besitz eines Mehrbauern, dazu kamen dann auch aktive Figuren, so dass die Umsetzung dieses Vorteils in einen vollen Punkt folgerichtig passierte. Damit ist er mit 3 aus 3 unser Topscorer.
Brett 7 Corinna (s) 1:0
Corinna spielte eine solide Partie und hatte im Mittelspiel die bessere Bauernstruktur. Da ich aber mit meiner eigenen Partie sehr beschäftigt war, wurden meine Ausflüge zu den hinteren Brettern sehr selten und ich kann über den Fortgang der Partie nichts sagen. Da sie aber recht schnell zu Ende ging, vermute ich mal, dass der Gegner was eingestellt hat.
Brett 8 (w) Thomas 0:1
Auch bei dieser Partie habe ich die entscheidenden Momente nicht mitbekommen. Mein allgemeiner Eindruck: Nach dem Verlust einer Qualität (oder war sie für Angriff geopfert?) wehrte Thomas sich noch verbissen, konnte aber weiteren Bauernverlust irgendwann nicht mehr vermeiden und musste die Segel streichen.
Chefanalysten des 3. Bretts der Hessenliga am späten Abend bei der Arbeit: IM Sven Telljohann und IM h.c. Dominik Storch (rund herum viele Kibitze)
Landesklasse
FTV 1860 2 - SV Kinzigtal Erlensee / Langenselbold 6:2
von Peter Ortinau
Mit 4:4 Punkten ging es für uns gegen Kinzigtal darum, nicht in den Tabellenkeller abzurutschen. Durch zwei kurzfristige Ausfälle in der ersten Mannschaft wurde wieder kräftig rotiert, doch unsere Nachrücker Robert und Dominik sollten dann auch für die unterhaltenden Aspekte des Spiels sorgen…
Und mit beiden wollen wir auch gleich beginnen. Der Kampf hatte gerade begonnen, Dominiks eher langsam spielender Gegner vollendete gerade seinen 3. Zug, als Robert mich fragte ob er aufgeben dürfe. Was war passiert? Ein Bild des Schreckens offenbarte, dass sein Gegner es geschafft hatte, in nur 12 Zügen Roberts Königsflügel vollständig zu zertrümmern. Die beiden Pferdchen saßen noch schmatzend auf h8 und h7. Wer möchte, kann gerne selbst puzzeln und versuchen, die Partie nachzustellen. 0:1.
Es lief weiter gut für Kinzigtal. Am dritten Brett drückte der Gegner auf Leos Damenflügel, ohne allerdings durchbrechen zu können. Ein Remisangebot lehnte Leo aufgrund des Spielstands sogar ab, bot später aber selbst remis an, da keine Fortschritte zu erzielen waren: 0,5:1,5.
Mit fortschreitender Spieldauer drehten aber die Bretter zu unseren Gunsten. Bao hatte im Mittelspiel eine Figur für zwei Bauern gewonnen und konsolidierte seine Stellung, ehe er selbst zum Angriff überging: 1,5:1,5.
Dominik versuchte, dem Gegner am Königsflügel den Garaus zu machen und opferte dafür zwei Bauern. So ganz klar war mir die Sache ja nicht, aber Dominik siegte im Angriffswirbel und war danach so gut drauf, dass er gleich eine Partieanalyse für die Homepage versprach – Schau ma mal. 2,5:1,5.
Die Punkte purzelten weiterhin rein. Jans Gegner hatte mit dem klassischen Lxh7 einen Bauern erobert, zog den Läufer aber nicht mehr zurück. Jan schnappte sich schließlich den Eindringling und konterte den letzten Angriffsversuch des Gegners mittels einer Bauernlawine aus, indem er mit Dame und Turm auf der zweiten Reihe eindrang: 3,5:1,5.
Der psychologisch wichtigste Punkt aus meiner Sicht war aber ein Halber: Bennet hielt am ersten Brett mit schwarz gegen den besten Kinzigtaler (DWZ 2049) relativ locker remis. Es war schon auffällig, dass unsere Gäste immer wieder etwas ungläubig am ersten Brett stehenblieben. Der Gegner hatte stets etwas mehr Raum und das Läuferpaar, konnte es aber nicht verwerten: 4:2.
Der Mannschaftkampf war inzwischen entschieden und Grover setzte mit dem 5:2 noch einen obendrauf. Er war nach der Partie sichtlich froh, seinen ersten Punkt in dieser Saison eingefahren zu haben!
Als Mannschaftsführer musste ich natürlich die längste Partie spielen und ich wurde mit einem der ganz klassischen Endspiele belohnt: Turmendspiel mit 4 gegen 3 Bauern an einem Flügel. Glücklicherweise hatte mein Gegner davon offenbar noch weniger Ahnung als ich, so dass es recht reibungslos ins 6:2 mündete.
Erwähnenswert an dieser Stelle ist noch der Umstand, dass unsere Gegner im Schnitt gut 40 DWZ-Punkte mehr aufwiesen – wobei das natürlich in erster Linie auf unseren krass unterbewerteten Dominik zurückzuführen ist!
Bezirksoberliga
FTV 1860 3 - SV Fechenheim I 2,5:5,5
von Günther Reinhold
Gegen die leicht favorisierte 1. Mannschaft aus Fechenheim hätten wir punkten müssen, um vom Tabellenende wegzukommen. Zu Anfang sah es auch ganz gut aus, denn an allen Brettern kamen wir mit recht aktivem oder zumindest ausgeglichenem Spiel aus der Eröffnung.
Frederik an Brett 8 konnte einigen Druck im Zentrum und am Königsflügel aufbauen, worauf sich sein Gegner recht bald geschlagen gab. Leider blieb das der einzige Sieg. Bald folgten Niederlagen an Brett 4 bis 6 (Ollie, Benedikt und Alex), wobei ich diese Partien aufgrund von Problemen an meinem eigenen Brett 2 nicht verfolgen konnte.
Hier hatte ich mit Weiß versucht, am Königsflügel aktiv zu werden, und dabei meinen Damenflügel vernachlässigt, was eine spielbare Variante ist, wenn man es richtig macht – so aber nutzte mein Gegner einige schlechte Züge von mir geschickt aus, bis meine Stellung nicht mehr zu halten war.
Beim Stande von 1:4 kam Nils am Brett 1 nicht über ein Remis hinaus. Es war eine selten gespielte Variante aufs Brett gekommen, bei der am Ende der der Eröffnung beide Könige ziemlich luftig standen. Da aber die Damen getauscht waren, reichte das für keine Seite zum Sieg (soweit ich das mitbekommen habe).
Nachdem wir nun verloren hatten, konnte auch Uli am 7. Brett mit einem Remis leben. Er hatte mit Schwarz wie üblich eine sehr scharfe Variante gespielt, aber auch hier wurden früh die Damen getauscht. Immerhin konnte er seinem Gegner einen Doppelbauern verpassen, musste nach längeren Kampf aber ins Remis einwilligen.
Den längsten Kampf lieferten sich Mario und sein Gegner am 3. Brett. Nach anfangs ruhigem Verlauf hatte Mario (mit Schwarz) einen Bauern gewonnen, der sogar ein Freibauer war. Ich glaubte hier schon an einen weiteren Ehrenpunkt, aber im Endspiel Läufer gegen Springer standen schließlich fast alle von Marios Bauern auf der Farbe seines Läufers und sein König wurde u.a. dadurch an der Unterstützung seines Freibauern gehindert. Mario mühte sich noch ein paar Züge, als alle Tische um die beiden herum schon abgebaut waren, aber das Remis war unvermeidlich – Endstand 2,5 : 5,5