Von Peter Ortinau
In der Zwischenrunde des Bezirkspokals trafen wir auf den Titelverteidiger, die SF Frankfurt. Kurz vor Beginn bemerkte Jerome, dass bei uns doch noch Einer fehlen würde. Ich konnte es mir dann nicht verkneifen zu behaupten „Der Sven kommt bestimmt gleich!“. Kurz darauf wurden die Mannschaftsaufstellungen beim Schiedsrichter abgegeben und die Schachfreunde hatten ihren besten Mann Omri Schlesinger nicht an Brett 1 gemeldet, sondern Mario Rutsatz. Bei nur 4 Mann mit Berliner Wertung zumindest ungewöhnlich. Nach der Partie meinte Omri aber, die Aufstellung war schon vorher so festgelegt worden, weil er mit Weiß spielen wollte.
Wir starteten richtig gut ins Spiel wobei wir davon profitierten, an den hinteren Brettern deutliche DWZ-Vorteile zu genießen. Thomas machte am 4. Brett kurzen Prozess und eroberte im Angriff zunächst eine Qualität plus Bauer, wickelte dann ins Endspiel ab und gewann entscheidend weiter Material. Kurz darauf musste ich unser Spitzenbrett Jerome doch daran erinnern, dass es nach den 90 Minuten keine Extrazeit mehr gibt: Jerome hatte knapp 1 Stunde verbraucht, sein Gegner Mario hatte eine Minute mehr als zu Beginn!!
Am dritten Brett fand Grover eine sehr schöne Kombination und drang mit Springer und Dame ins gegnerische Lager ein. Mit einem König auf e3 war das für Gegner Sven Schellen nicht zu überleben: 2:0.
Jerome bot nun mannschaftsdienlich in etwas besserer Stellung Remis, was Mario nach Rücksprache mit Omri ablehnen musste. Omri hatte sich mich schön zurechtgelegt und ich war im absoluten Verteidigungsmodus unterwegs. Ein Punkt an Brett 2 für die Schachfreunde schien nur eine Frage der Zeit, so dass es auf Jerome ankam. Der spielte nun deutlich zügiger und weiterhin konzentriert. Nachdem bei beidseitig kurzer Rochade die g-Linie freigelegt wurde kam es zum großen Showdown, bei dem Jerome mit mindestens 2 Mehrfiguren herausgekommen wäre, hätte Mario nicht zuvor aufgegeben: 3:0.
Kurz darauf warf ich meine Müllhalde (Minusbauer und quasi keine Figur mehr, die noch ziehen konnte) weg. Mit dem 3:1 ziehen wir ins Halbfinale ein, wo der Tabellenführer der Bezirksoberliga Frankfurt-Nord auf uns wartet. Diese haben in der Auftaktrunde Bad Homburg nach Berliner Wertung besiegt.