Landesklasse

Brett vorm Kopp II - FTV 1860 II 4,5:3,5

von Thomas Casagrande & Max Schmidt

Muttertag, Sonnenschein und die Eintracht gegen Mainz! Trotz der genannten nachvollziehbaren Gründe kein Schach zu spielen, fanden sich 7 FTVler und 8 BVKler zum letzten Saisonspiel der LK Ost im Haus Dornbusch ein. Leider mussten bei uns Corinna und Peter absagen. Für BVK II ging es darum den noch theoretisch möglichen Abstieg zu verhindern, während wir in der LK Ost im vorderen Mittelfeld gesichert waren und es weder eine Klasse nach oben oder unten in der nächsten Saison gehen würde. Wir hätten mit einem hohen Sieg und einem Abstieg des BVK II höchstens noch unserer III. Mannschaft den Klassenerhalt in der Bezirksoberliga erschweren können. Man könnte trotz oder wegen der komplizierten Ausgangslage sagen, dass die Spiellaune nicht gerade überbordend war und einzig Bennett mit seinem unbedingten Wunsch zu spielen die Moral aufrechthielt. Es ging dann aber doch zügig und recht spannend an den Brettern los.

Bennet hatte sich auf Schachfreund und BVK-Urgestein Thomas Bagatsch mit schwarz vorbereitet und fegte ihn dann buchstäblich vom Brett. Das Halloween-Gambit sorgte in diesem Fall nur beim Weißspieler für ein Grauen. Hut ab vor Bennett, da konnte Thomas Bagatsch, aber auch so manch anderer von uns nur staunen und Respekt zollen. Das Ganze war nach 16 Zügen vorbei.

Ich spielte an Brett 3 auf eigenen Wunsch mit Weiß. Ich hatte beschlossen, da es um „nichts“ mehr ging, mich mal wieder mit Weiß zu versuchen, da ich hier noch einige „Eröffnungslücken“ zu stopfen habe. Es kam ein von mir wenig geliebter Sizilianer, ich glaube man nennt es „Scheveniger System“, gegen Helmut Nimsch aufs Brett. Ich ging die Partie überscharf an, mein Gegner traute sich nicht recht den Fehdehandschuh aufzunehmen und machte ruhige Züge, die mir aber bald eine bessere Stellung mit Angriff auf dem Königsflügel ermöglichten. Diese Entwicklung war durchaus glücklich, denn meine mangelnde Eröffnungskenntnis – und -behandlung hätte ihn eigentlich besser aus der Eröffnung kommen lassen müssen. Aber es war für beide nicht einfach alles zu berechnen, sodass auch ich nicht oft das Brett verließ und mich in meiner Einschätzung der anderen Partien hier und da irren mag.

Wie auch immer: An Brett vier war der Punkt kampflos an BVK gegangen. Also stand es nach Bennets Sieg 1:1.

Bao spielte an Brett 6 ein baldiges Remis gegen Schachfreund Ernst Geiß vom BVK. In der Eröffnung verlor Bao mit Schwarz durch eine Kombination einen Bauern am Königsflügel und es sah für einen Moment recht kompliziert für ihn aus. Aber Bao erhielt Gegenspiel und man einigte sich dann bald auf Remis. 1,5:1,5.

Peer führte einen schönen Angriff gegen das Skandinavisch von Markus Koenig vom BVK. Es war zu Rochaden auf verschiedenen Seiten gekommen und Peer opferte vielleicht etwas zu optimistisch eine Figur um die lange Rochade seines Gegners zu knacken. Das lief irgendwie schief und bevor ich noch einmal schauen konnte, ging der Punkt an BVK. 1,5:2,5.

Aber die Stellungen von Max an Brett 1, Frederic Brett 7 und mir an Brett 3 schätzte ich als besser für uns ein und Stefan stand an Brett 8 solide. Seine Partie überschritt wohl nie die Remisbreite, sodass es auch bald zu Punkteteilung kam. Super gemacht Stefan. Sein Gegner Frank Geißelmann ist ein erfahrender Spieler und hatte ca. 600 DWZ Punkte mehr, wobei Sefan in Bezug auf seine DWZ sicherlich auch etwas unterbewertet ist. 2:3.

Meine Partie war inzwischen für mich günstig verlaufen. Mein Gegner fand kein Gegenspiel und manchmal auch nicht die zähesten Verteidigungszüge. Ich konnte einen Springer opfern für zwei Bauern und Angriff. Am Ende fand ich eine schöne Kombination um die Partie siegreich zu beenden. 3:3

Inzwischen war es 17.40 Uhr die Eintracht rief und ich verließ mit einem guten Gefühl das Spiellokal. Max hatte an Brett eins die Initiative in einem Schwerfigurenendspiel. Die gegnerischen Bauernschwächen am Damenflügel und der unsichere König gaben Max klaren Vorteil. Frederik hatte im Endspiel mit vielen Bauern und noch jeweils einem Turm einen Bauern mehr und ebenfalls Initiative. Ich rechnete alles in allem mit einem knappen Sieg unserseits. Im Internet musste ich dann später sehen, dass nicht nur die Eintracht verloren hat, sondern auch Max seinen Vorteil nach und nach abgegeben und am Ende sogar verloren hatte und Frederik in einer spannenden Partie nur ein Remis erreicht hatte. Endstand aus unserer Sicht: 3,5:4,5.

Aber alles in allem war die Saison o.k. Wir waren insgesamt „vollzähliger“ als das Jahr zuvor, gaben nur 4 kampflose Punkte ab und landeten auf dem geteilten 3 Platz. Nächste Saison aber werden wir dann Meister in der Landesklasse und steigen auf. Ihr werdet es sehen! Wir steigen auf und die Eintracht spielt in der Championsleague. Ehrlich!

Bezirksoberliga

Eschbach im Usinger Land - FTV 1860 III 2,5:5,5

von Günther Reinhold

Für den Klassenerhalt mussten wir diesen Kampf unbedingt gewinnen. Das war auch schon bald sichergestellt, denn am Anfang purzelten die Punkte nur so für uns. Robert verkündete vor dem Spiel, dass er als erster fertig werden wollte, und so kam es dann auch. Sein Gegner baute mit den schwarzen Steinen ein Flusspferd auf, dass dem weißen Raumvorteil und Königsangriff wenig entgegensetzte, und so stand es bald 0:1 zu unseren Gunsten.

Auch Oli konnte seine Partie (mit Schwarz) rasch gewinnen. Von der Partie habe ich nur mitbekommen, dass der Gewinn mit taktischen Mitteln erreicht wurde.

Uli kam mit Schwarz gut ins Spiel, nachdem sein Gegner sich zwar solide, aber nicht besonders aggressiv aufgebaut hatte. Im Königsangriff opferte Uli eine Figur gegen zwei Bauern. Ob das "korrekt" war, kann ich nicht sagen, jedenfalls musste sein Gegner bald die Waffen strecken.

Nils hatte am Spitzenbrett mit Weiß in einer Caro-Kann-Stellung zunächst einen Bauern weniger (geopfert oder eingestellt?), bekam im Mittelspiel aber einigen Druck gegen König und Dame des Gegners. Was für mich nach einem schwerblütigem Kampf aussah, war dann plötzlich schnell entschieden, ein weiterer Punkt für uns zum 0:4.

Dirk hatte mit Schwarz nach der Eröffnung eine etwas passive Stellung bekommen, konnte sich aber mit geduldigem Spiel allmählich daraus befreien. Das Remisangebot seines Gegners wurde bei diesem Spielstand natürlich angenommen, zumal zeitgleich Benedikt seine Partie gewinnen konnte.

Dieser hatte mit Weiß eine aktive Stellung mit 2-3 Mehrbauern erreicht, die am Damenflügel vorrückten, musste jedoch über einige Züge eine hässliche Fesselung seines Springers am Königsflügel verwalten. Nachdem er diese Fesselung durch Materialtausch abgeschüttelt hatte, konnte sein vorgerückter b-Bauer die Partie entscheiden.

Beim Stande von 0.5 : 5 war der Ausgang der verbliebenen zwei Partien ohne Bedeutung für die Mannschaft, jedenfalls im Nachhinein mit dem Wissen, dass Matt im Park in Runde 9 verloren hat und daher zusammen mit Eschbach/Usingen absteigen wird.

Marios Partie war ein scharfer Kampf bei entgegengesetzten Rochaden. Nachdem Mario im Angriff nicht durchgedrungen war, musste er ein Endspiel mit zwei Minusbauern in Kauf nahmen, was dann schließlich verloren ging.

Meine Partie war die längste des Mannschaftskampfs, hauptsächlich deshalb, weil mein Gegner und ich für die ersten 40 Züge jeweils die volle Bedenkzeit von 2 Stunden "nutzten" - mein Gegner, um seine bessere Figurenstellung in etwas zählbares umzuwandeln, und ich, um irgendwie in ein remisliches Endspiel abzuwickeln. Ich erreichte schließlich nichts besseres, als ein Turmendspiel mit Minusbauern, das dann nach einigem Lavieren verloren war. Endstand 2,5 : 5,5.

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