Landesklasse: FTV 1860 II - Bergwinkel I 6:2
Bezirksoberliga: FTV 1860 III - Sfr. Frankfurt II 5:3
Bezirksliga: FTV 1860 IV - Sfr. Frankfurt III 3,5:4,5
Kreisliga: FTV 1860 V - Bad Homburg V 5:1
Landesklasse
FTV 1860 II - Bergwinkel I 6:2
von Peter Ortinau
Mit einem souveränen 6:2-Sieg über Bergwinkel haben wir ein weiteres Mal die Tabellenspitze verteidigt. Zwischenzeitlich sah es allerdings nicht an allen Brettern so klar aus.
Den sichersten Erfolg zum 1:0 steuerte Nils am achten Brett bei. Sein Gegner fand bereits in der Eröffnung keine geeignete Antwort und wurde in Zentrum und am Königsflügel in die Defensive gedrängt. Da auch am Damenflügel kein Gegenspiel stattfand und der Zeitverbrauch des Verteidigers extrem hoch war, lautete das Ergebnis bald folgerichtig 1:0.
Gernot am siebten Brett hatte da schon mehr zu kämpfen. Er verrechnete sich bei einem Vorstoß im Zentrum und musste die Qualität opfern um nicht in einer aussichtslos passiven Stellung mit Minusbauer zu landen. Das Opfer führte allerdings auch dank ungenauem Spiel des Gegners zu starker Figurenaktivität, unter der die gegnerische Stellung überraschend zusammenbrach: 2:0.
Auch am zweiten Brett sorgte eine geopferte Qualität für die Entscheidung, dieses Mal aber gegen uns. Leos Gegner opferte Turm gegen Läufer und erhielt dafür einen weit gerückten Freibauer, der durch eigene Figuren unterstützt wurden. Da Leo in der geschlossenen Stellung keine Linien für die Türme fand, war das Mehrmaterial quasi wertlos. Der Gegner verstärkte seine Stellung um den Freibauer auf dem Damenflügel weiter, bis eine Verteidigung nicht mehr möglich war: 2:1.
Mein Gegner vermied im Mittelspiel größere Komplikationen, die mit einem angebotenen Bauernopfer entstanden wären und wickelte in ein leicht passiveres Endspiel ab. Nach Abtausch des letzten Leichtfigurenpaars versuchte mein Gegner aus der Passivität zu entkommen, überließ mir aber dafür einen Freibauer auf der a-Linie. In den letzten Zügen vor der Zeitkontrolle verrechnete er sich und ließ meinen Bauern einfach durchziehen - 3:1.
Uli hatte sich vor seiner Partie vermutlich den berühmten Bibelvers „Vor dem Endspiel hat Gott das Mittelspiel erschaffen“ angeeignet. Für das Endspiel wäre der Isolani auf der d-Linie sowie der Doppelbauer auf der f-Linie ziemlich ungeeignet gewesen. Im Mittelspiel jedoch ergaben sich offene Linien für die Schwerfiguren sowie Stützpunkte für Springer und der Gegner spielte aufgrund eines eingesperrten Läufers auf c8 gefühlt mit mindestens einer Figur weniger. Entsprechend brach ein fürchterlicher Königsangriff auf den feindlichen Monarchen los, der am Ende umringt von weißen Figuren zur Strecke gebracht wurde. Ein ziemlich klares 4:1.
Michael setzte am Spitzenbrett seine fantastische Saison fort. Zugegebenermaßen war ich zwischenzeitlich von seiner Stellung nicht allzu überzeugt, vor allem ein isolierter Doppelbauer auf der c-Linie missfiel mir. Aber die Figuren hatten freies Spiel. Michael setzte zu einer hübschen Kombination an und als der Gegner nicht die richtige Erwiderung fand, machten Dame und Läufer auf den schwachen schwarzen Feldern im Alleingang im feindlichen Lager dem gegnerischen König den Garaus: 5:1.
Neben Gernot machte uns zu Anfang vor allem Corinna etwas Sorgen. In ihrem jugendlichen Leichtsinn hatte sie die Eröffnung etwas zu unaufmerksam gespielt und ein Bauernverlust im Zentrum schien unvermeidbar. Es gelang ihr allerdings noch, die gegnerische Struktur dafür zu schwächen, so dass sie zwar einen Bauern weniger hatte, dafür allerdings etwas Entwicklungsvorsprung und der Gegner hatte einen hässlichen Doppelbauern auf der c-Linie. Im Mittelspiel eroberte sie zunächst die eine Hälfte des Doppelbauern, im Endspiel dann die zweite Hälfte. Mit Minusbauer und passiver Stellung wollte sich der Gegner das dann nicht weiter antun: 6:1.
Der Kapitän verlässt immer als Letzter das Schiff, auch wenn es wie in unserem Fall dieses Mal nicht gesunken ist. Max ging über die volle Distanz, musste sich allerdings im Schwerfigurenendspiel mit einer dauerhaften Schwäche passiv verteidigen. Der Gegner versuchte es erst am Königsflügel, dann am Damenflügel. Irgendwann verpasste Max doch einmal die richtige Verteidigung und unsere Gäste konnten sich zumindest über einen zweiten Brettpunkt freuen: 6:2.
In der vorletzten Runde geht es weiter gegen Matt im Park Frankfurt. Gegen Oberursel 2 haben sie in der letzten Runde 3,5:4,5 verloren, weshalb Oberursel weiterhin punktgleich mit uns ist.
Bezirksliga
FTV 1860 IV - Sfr. Frankfurt III 3,5:4,5
von Dominik Storch
Als Drittletzter der Bezirksliga am drittletzten Spieltag gegen die punktgleichen Schachfreunde Frankfurt. "Big Points" beim Kampf auf dem Klassenerhalt standen auf dem Spiel...
Brett 1: Dominik geriet, nachdem er den Selfie-Wunsch seines Gegners erfüllt hatte, in seiner Lieblingseröffnung mit den schwarzen Steinen in eine Variante, in der er bei entgegengesetzten Rochaden einen gefährlichen Mattangriff auf den kurz rochierten gegenerischen König inszenieren konnte, ohne dass Gegnespiel im Zentrum oder am Damenflügel entstehen konnte. Durch einen unnötigen Einsteller in allerdings nicht unproblematischer Stellung wurde die Partie vorzeitig zu Gunsten Dominiks beendet.
Brett 2: Hendrik stand während der gesamten Partie besser und besaß zwischenzeitlich einen Freibauern auf der sechsten Reihe, den viele Kiebitze für außerordentlich gewinnträchtig hielten, da die gegnerischen Figuren zu ungünstig postiert waren, um ihn noch an der Umwandlung zu hindern. Leider entstand in Zeitnot (durch Schiedsrichtertätigkeit verlor Hendrik wichtige Minuten in der kritischen Partiephase) ein Endspiel mit Mehrqualität und Minusbauer, das vermutlich nicht mehr zu gewinnen war.
Brett 3: Nachdem Ulis Erscheinen im Spielsaal zu einem breiten Spektrum an Reaktionen bei unseren Nachwuchsspielern geführt hatte, wurde er wieder einmal seinem Ruf als kompromissloser Angriffsspieler gerecht und startete einen wilden Schwerfigurenangriff auf der h-Linie, den der Gegenspieler nur dadurch abwehren konnte, dass er fast alle seine Figuren passiv auf die erste oder zweite Reihe stellte. Leider fand Uli unter den Augen seines kleinen, aber dennoch größten Bewunderers nicht die richtige Fortsetzung und verrechnete sich statt dessen bei einer Kombination um einen ganzen Turm. Obwohl Uli noch eine Weile tapfer weiterspielte, war der Punktverlust unvermeidlich.
Brett 4: Unser bewährter Mannschaftsführer Dirk stand besser, konnte sich aber wieder nicht für sein gutes Spiel belohnenm, denn er geriet leider in Zeitnot und büßte seinen Vorteil plus den erhofften Brettpunkt ein.
Brett 5: Oli gelang ein Überraschungssieg gegen den starken Thorsten Ostermeier. Nachdem er zwischenzeitlich besser stand, unterlief Thorsten ein taktischer Fehler, der ihn die Dame und damit auch die Partie kostete.
Brett 6: Bennet willigte trotz vorteilhafter Stellung mit Raumvorteil in eine Punkteteilung ein. Vielleicht muss sich der jüngste Spieler der Mannschaft noch daran gewöhnen, dass er gegen erwachsene Gegner nicht mehr der Underdog, sondern - wie in diesem Fall - der Favorit ist.
Brett 7: Nachdem Max Walk beim letzten Saisonspiel in Oberursel durch seinen Sieg in höchster Zeitnot einen wichtigen Mannschaftspunkt gerettet hatte, geriet er diesmal gegen seinen erfahrenen Gegner Arthur Fischer in einen Mattangriff auf seine durch h6 geschwächte Königsstellung, die selbst Ingo und Dominik in der Analyse nicht mehr abwehren konnten.
Brett 8: Joris, der zur Unterstützung der Mannschaft einen Tag früher als geplant aus Hannover angereist war, spielte gut, gewann einen Bauern, büßte den Vorteil nach einer Ungenauigkeit allerdings wieder ein und musste sich mit einem halben Punkt begnügen. Schön, dass er wieder mitgespielt hat und auch beim anschließenden Pizza-Essen dabei war!
Unter dem Strich also ein angesichts vieler gewinnträchtiger Stellungen, die dann aber mit Remis endeten oder verloren gingen, etwas enttäuschendes 3,5:4,5. Nun muss der Klassenerhalt in den letzten beiden Spieltagen gesichert werden.